Türkische Presse bestürzt über Anschlag in Ankara

Ankara (APA/dpa) - Der verheerende Terroranschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara hat große Bestürzung und Trauer in der Türkei ausgelös...

Ankara (APA/dpa) - Der verheerende Terroranschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara hat große Bestürzung und Trauer in der Türkei ausgelöst. Viele Zeitungen erscheinen am Sonntag mit schwarz unterlegten Titelseiten. Die Presse ist gespalten - wie das Land. Ein Überblick.

Die regierungskritische Zeitung „Hürriyet“ titelt: „Eine Bombe in unsere Herzen“. Der Kolumnist Ahmet Hakan kritisiert, der türkische Geheimdienst MIT hätte den Anschlag verhindern können, und fragt: „Wozu ist der MIT gut?“

Ähnlich sieht das der Kolumnist Cengiz Candar. In der liberalen Online-Zeitung „Radikal“ kritisiert er die Behörden und schreibt: „Würde sich die Türkei doch nur von dieser unfähigen, ungeschickten Regierung retten können, die es nicht schafft, ihre grundsätzlichste Aufgabe zu erfüllen, nämlich das Leben ihrer Bürger zu schützen.“

Die linke Zeitung „Birgün“ titelt: „Diese Todes-Regierung soll zusammenbrechen.“ Die Polizei habe am Ort des Anschlags mit Gasbomben geschossen, kritisiert das Blatt.

Die linke Zeitung „Evrensel“ gibt sich kämpferisch und schreibt auf ihrer Titelseite: „Wir werden nicht aufgeben. Der Frieden wird gewinnen.“

Die regierungsnahe Zeitung „Sabah“ titelt: „Eine Falle für die Türkei“. Das Blatt bringt den Anschlag mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Verbindung.

Die islamistische Zeitung „Yeni Akit“ schreibt: „Ziel Türkei - eine auf die Wahl eingestellte Bombe in Ankara.“ Die pro-kurdische Partei HDP solle als Opfer dargestellt werden, damit sie bei der Wahl am 1. November mehr Stimmen erhalte.

Die regierungsnahe Zeitung „Star“ schreibt auf ihrer Titelseite, mit dem Anschlag solle das Volk gegeneinander aufgebracht werden.