Vucic macht weiter gegen Aufnahme des Kosovo in UNESCO mobil

Belgrad (APA) - Serbien intensiviert sein Ringen gegen die Aufnahme des Kosovo in die UN-Kulturorganisation UNESCO, auch wenn die Erfolgsaus...

Belgrad (APA) - Serbien intensiviert sein Ringen gegen die Aufnahme des Kosovo in die UN-Kulturorganisation UNESCO, auch wenn die Erfolgsaussichten in Belgrad als gering bewertet werden. Einen Tag vor der Tagung des Exekutivrates der UNESCO in Paris bezeichnete Serbiens Premier Aleksandar Vucic am Sonntag eine eventuelle Aufnahme des Kosovo als „aus Sicht des Völkerrechts unbegründet“.

Im Kosovo sei weiterhin die UNO-Verwaltung (UNMIK) tätig, stellte Vucic in seinem Schreiben fest. Da der Kosovo daher nicht als ein „Subjekt des Völkerrechts“ betrachtet werden könne, seien die grundlegenden Voraussetzungen für die Erörterung irgendeiner Frage im Zusammenhang mit der Aufnahme des Kosovo in eine volle UNESCO-Mitgliedschaft nicht gegeben, argumentierte Serbiens Premier ferner.

Vucic verwies ferner daraufhin, dass im EU-geführten Dialog zwischen Belgrad und Prishtina in Brüssel bisher viele komplizierte Fragen gelöst worden seien, über den Schutz von Denkmälern und Vermögen der Serbisch-orthodoxen Kirche sei bisher allerdings nicht gesprochen worden. Eine nächste Gesprächsrunde wurde von der EU-Außenpolitikbeauftragten Federica Mogherini für Dienstag einberufen.

Albanien hatte Mitte September dem Exekutivrat der UNESCO einen offiziellen Antrag für die Aufnahme des Kosovo in diese Organisation gestellt. Das Aufnahmegesuch wurde von 44 Staaten, darunter Österreich, unterstützt.

Belgrad, das die im Februar 2008 ausgerufene Unabhängigkeit des Kosovo weiterhin ablehnt und die eventuelle Aufnahme in die UNESCO auch als einen Weg zur UNO-Aufnahme des jüngsten Staates Europas betrachtet, argumentiert dagegen, dass seit dem Ende des Kosovo-Krieges im Juni 1999 im Kosovo 236 serbisch-orthodoxe Kirchen, Klöster und sonstige Bauten angegriffen worden seien. Auch seien insgesamt 174 orthodoxe Sakralbauten vernichtet und 10.000 Ikonen gestohlen worden. Mehr als 5.200 serbische Gräber seien geschändet worden.

~ WEB http://www.unesco.org/new/en/ ~ APA236 2015-10-11/16:08