OÖ-Wahlen - Linz bleibt weiter in roter Regierungshand
Linz (APA) - Die SPÖ wird in Linz auch weiterhin den Bürgermeister stellen. In der Stichwahl hat ihr Kandidat, das amtierende Stadtoberhaupt...
Linz (APA) - Die SPÖ wird in Linz auch weiterhin den Bürgermeister stellen. In der Stichwahl hat ihr Kandidat, das amtierende Stadtoberhaupt Klaus Luger, mit 61 Prozent die Mehrheit geschafft. ÖVP-Konkurrenten Bernhard Baier kam auf 39 Prozent. Luger, der im November 2013 von Vorgänger Franz Dobusch das Amt übernommen hat, ist erstmals zur Wahl gestanden.
Der eigentliche Gegner für diesen Urnengang hieß für Luger in erster Linie nicht Baier sondern der Nichtwähler. Im ersten Durchgang hatte er bereits mit 43,8 Prozent einen deutlichen Vorsprung von 21 Prozentpunkten zum Zweitplatzierten erhalten. Nachdem es in der Landeshauptstadt bisher noch nie eine Stichwahl gegeben hat, befürchtete das Stadtoberhaupt, dass nur wenige hingehen würden, um ihm die notwendige Absolute zum Regieren zu sichern. Tatsächlich lag die Wahlbeteiligung in der Landeshauptstadt auch nur bei 43,2 Prozent. Umso erleichterter zeigte sich Luger nach Bekanntwerden des Ergebnisses: „Auch persönlich ist von mir einen Last abgefallen“. Den Wahlausgang wertete er zudem als ein klares Votum „gegen den untergriffigen Wahlkampf“ von Baier.
Trotz Sieges in der Stichwahl ist die Ausgangslage für die SPÖ in Linz nicht rosig. Nach dem Verlust der Absoluten 2009 im Gemeinderat ging es bei der Kommunalwahl am 27. September weiter bergab. 32 Prozent schafften die Sozialdemokraten nur mehr, was ein Minus von 9 Prozentpunkte bedeutet. Die FPÖ verdrängte mit 24,9 Prozent die ÖVP (20 Prozent) von Platz zwei. Somit haben die Roten einen weiteren Stadtratsposten verloren und besitzen in dem achtköpfigen Gremium künftig nur mehr drei. Ein Sitz - damit zugleich auch der Vizebürgermeister - ist zur FPÖ gegangen, die jetzt ebenso wie die ÖVP zwei Stadträte stellt, die Grünen halten unverändert einen.
Was die künftige Regierungsform in Linz angeht, hatte Luger schon vor der Stichwahl seine Präferenz dargelegt. Er will in Sachthemen Allianzen suchen und keine fixe Koalition eingehen. Er möchte jetzt schnell „Nägel mit Köpfen machen“ . Erste Gespräche mit den Parteien solle es bereits am Montag geben. Sein Wunsch sei es, dass SPÖ, FPÖ, ÖVP und Grüne „an einem Strang ziehen“.