Wien-Wahl - In Oberösterreich sind fast alle zufrieden
Wien (APA) - Erleichterung herrschte nach der Wien-Wahl bei SPÖ und Grünen in Oberösterreich, bei der freiheitlichen Landespartei überwog eb...
Wien (APA) - Erleichterung herrschte nach der Wien-Wahl bei SPÖ und Grünen in Oberösterreich, bei der freiheitlichen Landespartei überwog ebenfalls die Freude. Einzig ÖVP-Chef LH Josef Pühringer äußerte sich unzufrieden: Er sieht nun die Bundespolitik gefordert, auf die Sorgen der Menschen besser zu reagieren.
„Es freut mich, dass es Michael Häupl und seinem Team gelungen ist, den ersten Platz in Wien zu verteidigen“, das Ergebnis der Sozialdemokraten sei „beachtlich“ ausgefallen, sagte SPÖ-Chef Reinhold Entholzer. „Es ist jedoch erschreckend, dass auch in einer so gut organisierten, sozialen Weltstadt wie Wien die FPÖ durch das Schüren irrationaler Ängste so stark profitieren kann.“ Er selbst hatte bei der Landtagswahl in OÖ vor zwei Wochen ebenfalls herbe Verluste eingefahren, allerdings mit der Konsequenz, dass die SPÖ hinter die Freiheitlichen an die dritte Stelle gerutscht ist.
FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner ist nach eigener Aussage nicht enttäuscht, dass die FPÖ in Wien hinter der SPÖ geblieben ist, es überwiege die Freude. Die Freiheitlichen seien in der Bundeshauptstadt „von einem sehr hohen Level aus gestartet und haben trotzdem zugelegt“. Man könne bei Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache von „kontinuierlichen Wahlerfolgen“ sprechen, zu denen er gratuliere. Dass Strache nur als Bürgermeister in Wien bleiben wolle, sei von vorneherein klar gewesen, weil er nur als solcher etwas bewegen könne, meinte Haimbuchner.
Die Grüne Landessprecherin Maria Buchmayr sieht ein „respektables, akzeptables“ Ergebnis ihrer Wiener Parteikollegen und freut sich darüber, dass diese den dritten Platz ergattert haben. Dass dennoch ein Minus vorne steht, führt sie auf das „zugespitzte Duell“ zwischen Häupl und Heinz-Christian Strache (FPÖ) zurück. „Klassische Leihstimmen“, die Blau verhindern wollten, seien von den Grünen zur Sozialdemokratie gewandert. Sie hoffe, dass diese verantwortlich damit umgehen werde. Buchmayr drängt auf eine Fortsetzung von Rot-Grün, ebenso wie sie in OÖ eine „Koalition der Menschlichkeit“ (Schwarz-Rot-Grün) anstrebt.
Für ÖVP-Chef Pühringer ist die Wahl im Wesentlichen „wie erwartet“ ausgefallen. „Ich bedaure das Ergebnis der ÖVP Wien.“ Wie bereits in Oberösterreich macht er die Flüchtlingsthematik für die Verluste verantwortlich, aber auch „die Unzufriedenheit mit der Politik“. Hier müsse sich auf Bundesebene etwas ändern. „Die Politik muss sich überlegen, wie sie mit den Ängsten und Verunsicherungen der Menschen umgeht“, so Pühringer. Einen Ratschlag für die weitere Arbeit in der Stadtregierung wollte er seinen Wiener Parteifreunden nicht geben, er wies aber darauf hin, „dass sich Rot-Schwarz“ ausgehen dürfte.