Wien-Wahl - Kaiser: „Trotz Minus mehr als respektables Ergebnis“
Klagenfurt/Wien (APA) - Kärntens SPÖ-Chef Peter Kaiser hat Michael Häupl (SPÖ) in einer ersten Reaktion gegenüber der APA zu einem „trotz Mi...
Klagenfurt/Wien (APA) - Kärntens SPÖ-Chef Peter Kaiser hat Michael Häupl (SPÖ) in einer ersten Reaktion gegenüber der APA zu einem „trotz Minus mehr als respektablem Ergebnis“ gratuliert. FPÖ-Chef Christian Ragger freute sich über das beste blaue Wien-Ergebnis. Für Marion Mitsche (Grüne) ist das Ergebnis der Wien-Wahl „zufriedenstellend“. Christian Benger (ÖVP) sprach von einem „schmerzlich-dramatischen Ergebnis“.
Kaiser meinte, es macht ihm Mut zu sehen, dass sich Grundsatzorientierung und Authentizität lohnen. „Michael Häupl hat seine Meinung in einer schwierigen Frage nicht adaptiert, er hat klar gesagt, wofür er steht“, sagte der Kärntner SPÖ-Chef in Anspielung auf die Flüchtlingsfrage. Das Wahlergebnis habe gezeigt, „dass Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Respekt als herausragende SPÖ-Tugenden überzeugen können“. Das Wahlergebnis mache auch deutlich, dass „blaue Bäume nicht grenzenlos in den Himmel wachsen“. Allerdings habe die SPÖ Stimmenanteile verloren: „Es bleibt aber ein Verlust, was nie Grund zur Freude ist.“
Ragger gestand trotz aller Freude über die Zugewinne, dass er sich einen kleineren Abstand zur SPÖ erwartet hätte. „Ich habe immer gehofft, dass die Differenz bei drei bis fünf Prozentpunkten liegt.“ Was außerdem wehtue sei, dass die FPÖ die Sperrminorität nicht erreicht habe. „Damit ist dem Ausländerwahlrecht Tür und Tor geöffnet. Man wird brutalst die Wählerentwicklung verzerren.“ Ragger meinte weiters, die Grünen seien ob des inszenierten Kopf-an-Kopf Rennens Häupl-Strache „scharenweise“ zur SPÖ gerannt, die dadurch den Vorsprung gehalten hatte. Der FPÖ-Politiker verwies außerdem auf die rund neun Prozentpunkte Verlust für die Regierungsparteien im Bund, SPÖ und ÖVP. „Sie machen zwei langfristige Fehler: Erstens eine verfehlte Zuwanderungspolitik, viel mehr wiegt aber die Perspektivenlosigkeit.“
Marion Mitsche, Kärntner Sprecherin der Grünen, meinte, die Wiener Parteifreunde hätten die Stimmen gehalten - „ein zufriedenstellendes Ergebnis“ - und sah eine „klare Bestätigung der rot-grünen Koalition“. „Die Bewohnerinnen der momentan lebenswertesten Hauptstadt der Welt brauchen eine Fortsetzung der Rot-Grünen Koalition der Weltoffenheit“, so Mitsche in einer Aussendung. Die Zugewinne der FPÖ nannte Mitsche „bestürzend“: „Wie wir in Kärnten bitter erfahren haben, bietet die FPÖ kaum Politik jenseits von Hetzparolen, Stacheldraht, Personenkult und Finanzdesastern a la Hypo. Schade, dass ein Drittel der WienerInnen dieses blaue Szenario auch für die Bundeshauptstadt in Erwägung gezogen hat.“
Kärntens ÖVP-Obmann Benger war von dem Ergebnis „nicht ganz überrascht“: „Wien ist eine langjährige Baustelle der Volkspartei. Diese Wahl hat das erneut sichtbar gemacht.“ Prinzipiell müsse die Politik die Sorgen der Menschen ernster nehmen. „Der ÖVP ist das diesmal nicht gelungen.“ Allerdings hätten auch andere ein Minus eingefahren.