IS - Experte: Jihadisten unter Flüchtlingen überschätzte Gefahr
Berlin (APA/dpa) - Die Gefahr eines unbemerkten Einsickerns von Anhängern der jihadistischen Organisation „Islamischen Staat“ (IS) mit dem F...
Berlin (APA/dpa) - Die Gefahr eines unbemerkten Einsickerns von Anhängern der jihadistischen Organisation „Islamischen Staat“ (IS) mit dem Flüchtlingszuzugs nach Deutschland wird aus Sicht des deutschen Politikwissenschaftler Ruud Koopmans überschätzt. „Das wäre strategisch nicht klug, der IS braucht seine Leute vor Ort“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Die größte Zahl der Zuwanderer aus Syrien fliehe vor dem Assad-Regime: In der Gruppe der sunnitischen Muslime gebe es zwar „zweifellos eine Gruppe, die einer eher traditionellen Form des Islams anhängt“. Das sei aber „kurzfristig keine Bedrohung“.
Die Zweifel in der Bevölkerung an der deutschen Flüchtlingspolitik hängen Koopmans zufolge vor allem mit Unsicherheiten zusammen. Gerade Menschen auf dem Land und im Osten Deutschlands, die bisher weniger mit Zuwanderern in Kontakt gekommen seien, fühlten sich von der Politik nicht ausreichend ernst genommen, sagte Koopmans. Zunächst hätten in den Medien euphorische Töne dominiert - diese Haltung könne man aber nicht aufrechterhalten. Mit Blick auf die Pegida-Demos in Dresden sagte er: „Dresden war schon immer ein bisschen eine Ausnahme, auch als es um die Wende ging. Es war einer der Orte, wo die Bürgerbewegung am schwächsten ausgeprägt war.“