400.000 Euro wurden in neuen Wanderweg investiert
Der „GEOgrenzGÄNGER“ ist eröffnet. Besucher erwartet am neuen Wanderweg viel Wissenswertes über geologische Besonderheiten.
Pinswang, Schwangau – Ein symbolträchtiger Schnitt erfolgte kürzlich am Standort der Erzgruben in Pinswang. Dort durchtrennten der Pinswanger Bürgermeister Karl Wechselberger, sein Amtskollege, Schwangaus Erster Bürgermeister Stefan Rinke, sowie Forstdirektor Robert Berchtold feierlich ein Band in den Landesfarben Tirols und Bayerns und gaben damit den neuen, grenzüberschreitenden Wanderweg „GEOgrenzGÄNGER“ offiziell für Wanderfreunde frei.
Der Weg, der von Pinswang über Schwangau und das Walderlebniszentrum Ziegelwies wieder an den jeweiligen Ausgangspunkt zurückführt und sich über 16 Kilometer erstreckt, verbindet gleich zwei Komponenten: ein attraktives Wegenetz und ein interessantes Informationssystem. Dieses stellt Geologie und Kulturlandschaft in der Region dar. Im gesamten Gebiet rund um den GEOgrenzGÄNGER haben in früheren Zeiten Gesteinsabtragungen stattgefunden. Die hell leuchtende Außenfassade des weltberühmten Schlosses Neuschwanstein besteht aus dem so genannten Alterschrofener Marmor, einem kostbaren Naturstein, der aus den Steinbrüchen am Schwanseepark abgebaut wurde. Neben den verschiedenen Kalkarten ist die Region auch mit Erzvorkommen reich bestückt. Der Abbau des Erzes – vor allem in den Pinswanger Erzgruben und am Kalvarienberg – diente zur Gewinnung von Eisen, Blei und Zink.
Der gesamte Weg, als mittelschwer eingestuft und mit einer Gehzeit von 5,5 Stunden angegeben, kann auch abschnittsweise erkundet werden und über verschiedene Einstiege; es gibt auch eine kürzere Familienvariante (6 km). Für eine kleine Rast zwischendurch lässt es sich am Erlebnisrastplatz am Huttlersberg gut ruhen. Dem Konzept des Wanderweges entsprechend finden Wanderer einen mit themenbezogenem Inventar ausgestatteten Platz vor. Dort kann man einen Stein zum Brummen bringen oder sein musikalisches Talent auf einem Stein-Lithophon testen.
400.000 Euro wurden in das Gemeinschaftsprojekt der Gemeinden Pinswang und Schwangau sowie des Walderlebniszentrums Ziegelwies investiert – gefördert durch Mittel der EU (Interreg IV), der Republik Österreich sowie des Freistaates Bayern. Im Zuge der Umsetzung wurden neben den Wegebaumaßnahmen auch 15 Erlebnisstationen installiert, ein Ausstellungsraum mit Medienstation im Walderlebniszentrum realisiert, weitere Sanitäranlagen angelegt, der Parkplatz erweitert, eine Linksabbiegerspur eingerichtet und eine eigene App für den GEOgrenzGÄN GER entwickelt. (TT, fasi)