Wiener Börse (Mittag) - ATX bremst sich bis Mittag nahe Nullpunkt

Wien (APA) - Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, zu Mittag bei moderatem Volumen mit gut behaupteter Tendenz präsentiert. Der ATX wurde...

Wien (APA) - Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, zu Mittag bei moderatem Volumen mit gut behaupteter Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.388,61 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 2,32 Punkten bzw. 0,10 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,82 Prozent, FTSE/London -0,07 Prozent und CAC-40/Paris +0,31 Prozent.

Zwar war der ATX ebenso wie die übrigen Indizes in Europa mit positiven Vorzeichen gestartet, grenzte seine ohnehin bescheidenen Vormittagsgewinne jedoch bis Mittag nahezu gänzlich ein. Bereits vor Eröffnung war bekannt geworden, dass das chinesische Wirtschaftswachstum im dritten Quartal auf sein Niveau von Anfang 2009 gesunken war. Zudem wurden enttäuschende Zahlen zur September-Industrieproduktion in China bekannt.

All dies wird jedoch von der Hoffnung auf billiges Geld übertüncht. Hierbei rückt vor allem die EZB-Zinssitzung am Donnerstag in den Mittelpunkt. Da die Inflationsrate im September erstmals seit März wieder negativ ausgefallen ist, spekulieren Anleger über eine Ausweitung der Anleihekäufe durch die Notenbank. Mehrheitlich wird ein Handeln der Notenbanker jedoch frühestens im Dezember erwartet.

An der Wiener Börse verbilligten sich OMV nach Handelszahlen um 2,24 Prozent auf 24,90 Euro und folgten damit dem schwachen internationalen Trend der Ölwerte. Laut dem Trading Statement zum dritten Quartal hat der Öl- und Gaskonzern im Jahresviertel um 5 Prozent weniger als im Vorquartal produziert und um 7 Prozent weniger verkauft. Zudem will die OMV bis zu 49 Prozent ihrer 100-Prozent-Tochter Gas Connect Austria (GCA) verkaufen, hieß es.

Die Analysten der Schweizer UBS sehen ihre Erwartungen von den Produktionszahlen der OMV leicht unterboten. Allerdings fiel die Auslastung etwas höher aus als erwartet, schreiben die Experten in einer Stellungnahme. Sie votieren weiter mit „Neutral“ und einem Kursziel von 23 Euro.

Vorfreude wurde der Aktie der Telekom Austria zuteil, die sich mit plus 4,45 Prozent an die Spitze im Wiener prime market setzte. Nachbörslich wird der Telekomkonzern seine Ergebnisse für das dritte Jahresviertel publizieren, im APA-Konsensus erwarten Analysten wegen des schwachen CEE-Geschäfts um 9 Prozent weniger Nettogewinn.

Analystenstimmen äußerten sich zudem zu den Aktien von Andritz und Flughafen Wien. Die Papiere des Wiener Airport werden von den Commerzbank-Experten weiterhin zum Kauf empfohlen, sie erhöhten zudem ihr Kursziel deutlich um 22 auf 100 Euro. Die Analysten von Goldman Sachs haben hingegen ihr Kursziel für die Andritz-Aktie von 55 auf 51 Euro gesenkt, raten aber auch zum Kauf der Titel des Anlagenbauers. Flughafen Wien notierten mit plus 0,32 Prozent bei 82,60 Euro, Andritz mit minus 0,61 Prozent bei 42,70 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.396,76 Punkten, das Tagestief lag gegen 9.34 Uhr bei 2.378,80 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,14 Prozent höher bei 1.210,55 Punkten. Im prime market zeigten sich 21 Titel mit höheren Kursen, 17 mit tieferen und keiner unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 1.907.350 (Vortag: 1.566.842) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 62,727 (58,83) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 276.746 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 14,79 Mio. Euro entspricht.

~ ISIN AT0000999982 ~ APA214 2015-10-19/12:07