Polit-Hoffnung auf Wien als Endpunkt neuer „Seidenstraßen“

Hongkong/Wien (APA) - Nach einem nicht medienöffentlichen Treffen mit dem Wirtschaftsminister von Hongkong, Greg So, am Montagabend (Ortszei...

Hongkong/Wien (APA) - Nach einem nicht medienöffentlichen Treffen mit dem Wirtschaftsminister von Hongkong, Greg So, am Montagabend (Ortszeit) ist Österreichs Wirtschaftsstaatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) großer Hoffnung für neue Geschäftsmöglichkeiten für beide Seiten. Der Staatssekretär ist derzeit mit einer Delegation in der Metropole und Sonderverwaltungsregion der Volksrepublik China.

Der Hongkonger Wirtschaftsminister habe im Gespräch angeboten, seine Stadt könnte für österreichische Firmen Partner für den Markteintritt nach China sein, sagte Mahrer im APA-Gespräch. Ein Partner mit passendem kulturellem Know-how sei für Geschäftsanbahnungen im Riesenreich auch notwendig, weil innerhalb Chinas sehr viele unterschiedliche Regeln und Mentalitäten vorherrschten.

Wien könnte womöglich im Gegenzug einer der Endpunkte der neuen „Seidenstraße(n)“ werden, hofft der Staatssekretär. Dies quasi als umgekehrter Startplatz für Hongkonger bzw. chinesische Firmen für Niederlassungen für den gesamten CEE-Raum. Hier betont Österreich auch sein kulturelles Know-how für diese Region. Mahrer schweben bis zu 1.000 neue Headquarters aus China in Wien binnen zehn Jahren vor. Zudem müssten Waren aus den Häfen Koper und Piräus, in die China investiert, auch weitergebracht werden. Auch hier bietet sich Österreich als „Hub“ für CEE an.

Wirtschaftsministerium, Wirtschaftskammer und IV würden nun beginnen, ein Pilotprojekt zur chinesischen Seidenstraßen-Initiative zu entwickeln. Konkreter wollte der Staatssekretär aber nicht werden, da dies mit dem Hongkonger Politiker so vereinbart worden sei. Der Hongkonger Minister So hat sich Mahrer zufolge aber über ein mögliches rasches Vorgehen mit konkreten Projekten sehr positiv geäußert.

Chinas Präsident Xi Jingping hat 2013 die „Belt and Road“-Initiative vorgestellt, eine Art „Seidenstraße“ des 21. Jahrhunderts auf mehreren Routen, auch auf dem Seeweg, aus und nach China Richtung Europa und auch Afrika. Es geht dem riesigen Land um Geschäfte mit den anderen Kontinenten und Ländern im Infrastruktur- und im Finanzbereich - und hier soll Österreich, geht es nach Mahrer, ein „Gateway“ sein.

Im Gespräch mit Hongkongs Wirtschaftsminister So ist dem österreichischen Staatssekretär zufolge auch eine Investorenkonferenz in Wien angedacht worden. Im Idealfall werde diese mit dem sogenannten Pioneers Festival für Firmengründer und Technologie in Wien Ende Mai 2016 kombiniert werden.