Wacker hat keine Angst vor den Hochbegabten
Der FC Wacker kehrt heute (18.30 Uhr) mit dem Match beim FC Liefering in den Alltag der Sky Go Erste Liga zurück. Die weiße Auswärtsweste (sechs Siege) soll auch nach dem Abpfiff in Grödig Bestand haben.
Von Tobias Waidhofer
Innsbruck –Eines will Wacker-Trainer Klaus Schmidt gleich zu Beginn klarstellen: „Wir machen uns sicher nicht in die Hose.“ Trotz massiver Personalsorgen reist der FC Wacker heute mit dem Selbstvertrauen eines Tabellenführers nach Grödig. Und das, obwohl mit dem FC Liefering eine der Mannschaften der Stunde auf den FC Wacker wartet. Seit dem 0:1 gegen Wr. Neustadt (21.8.) hat die Bullen-Filiale kein einziges Heimspiel mehr verloren.
Doch dass der FC Wacker in dieser Saison selbst gar nicht so ungern auf Reisen geht, ist ebenfalls statistisch erwiesen – sechs Siege mit 19 Toren und nur sechs Gegentreffern bedeuten Platz eins in der Auswärtstabelle und sind eine Bilanz, die so noch nie ein Team nach 13 Sky-Go-Erste-Liga-Runden vorweisen konnte.
Dass ohne Torjäger Thomas Pichlmann (Meniskusreizung), die Mittelfeld-Strategen Danijel Micic (Hüft-OP) und Jürgen Säumel (Syndesmose) sowie das etatmäßige Innenverteidiger-Duo Christian Deutschmann (Virus) und Sebastian Siller (Rot-Sperre/1 Spiel) die Personalsuppe endgültig ausgedünnt ist, soll heute keine übergeordnete Rolle spielen. Denn es gibt sie doch noch, die guten Nachrichten aus dem Wacker-Lazarett: „Mit Christoph Freitag rechne ich schon“, wusste Schmidt schon vor dem Nachmittagstraining. Auch Alex Riemann trainierte gestern Nachmittag normal mit der Mannschaft und sollte heute auflaufen können.
Die Schwarzgrünen wissen aber natürlich schon, was heute auf sie zukommen wird: technisch starke und vor allem schnelle Spieler. „Egal ob Oberlin, Atanga, Hwang, Prevljak oder Okugawa – das sind alles gute, schnelle Spieler auf ähnlichem Niveau“, weiß Schmidt, der ja selbst einige Raketen (Riemann, Jamnig, Renner, Lercher ...) in seinen Reihen hat. „Wir müssen bei der Aufstellung die richtige Mischung aus Robustheit und Schnelligkeit finden.“ Dabei könnte Alex Gründler, der ja schon beim letzten Wacker-Gastspiel bei Liefering (1:1) einen Treffer erzielt hatte, statt Thomas Pichlmann die Solospitze geben.
Einer, der sicher auflaufen wird, ist Dominik Popp. Der Innenverteidiger, der in dieser Saison bisher lediglich vier Minuten (in Kapfenberg am 18. September) bei den Profis am Platz stand, freut sich auf seine Chance: „Ich will mich natürlich zeigen. Aber viel wichtiger ist der Erfolg der Mannschaft“, präsentiert sich der 20-Jährige als Teamplayer. Vor den schnellen Liefering-Angreifern hat er keine Angst: „Wir sind gut vorbereitet. Ich weiß, was auf mich zukommt.“ Neben ihm soll Kapitän Alex Hauser der Defensive den nötigen Schuss Routine verleihen.
Kraft sollte auch das jüngste Duell mit den hochbegabten Bullen geben – beim 4:1-Sieg im August schaffte der Wacker eines seiner besten Saisonspiele. „Das war damals sehr gut“, weiß Schmidt. Nur einen Mann für den erfolgreichen Abschluss wird’s brauchen – Torgarantie Thomas Pichlmann (Hattrick im August) fehlt ja heute.
Aktionstag: Am 8. Oktober starteten die europaweiten Aktionswochen des Netzwerks Fußball gegen Rassismus in Europa (FARE). Auch der FC Wacker beteiligt sich wieder am Kampf gegen Diskriminierung. Kapitän Alexander Hauser wird heute ebenso wie der Kapitän der Lieferinger ein Antirassismus-Statement verlesen.