Flüchtlinge - Kaum mehr Neuankünfte in Ungarn nach Grenzschließung
Budapest (APA) - Nach der Schließung der grünen Grenze zwischen Ungarn und Kroatien treffen praktisch keine neuen Flüchtlinge mehr in Ungarn...
Budapest (APA) - Nach der Schließung der grünen Grenze zwischen Ungarn und Kroatien treffen praktisch keine neuen Flüchtlinge mehr in Ungarn ein. Am Sonntag kam kein einziger Schutzsuchender über die kroatische Grenze, lediglich 41 Menschen über die serbische Grenze nach Ungarn, erklärte György Bakondi, Chefberater des rechtskonservativen Regierungschef Viktor Orban, am Montag auf einer Pressekonferenz.
Ungarn feiert den Rückgang als großen Erfolg seiner Grenzschließungen. Die Grenzschutzmaßnahmen an der ungarischen Südgrenze würden funktionieren, da sie illegale Grenzübertritte stoppen, sagte der ungarische Regierungssprecher Zoltan Kovacs am Montag auf einer Pressekonferenz in der südwestungarischen Stadt Nagykanizsa.
Vergangenen Woche waren täglich tausende Flüchtlinge in Ungarn angekommen. Der Tagesrekord an der Südgrenze hatte Mitte September bei mehr als 10.000 Flüchtlingen gelegen. In der Nacht auf Samstag hatte Ungarn die grüne Grenze zu Kroatien gesperrt, die Grenze zu Serbien war bereits einen Monat zuvor dicht gemacht worden.
Seit Jänner wurden in Ungarn 390.685 Flüchtlinge in Ungarn gezählt. In ungarischen Auffanglagern befinden sich derzeit 520 Flüchtlinge. Gegen 758 Personen wurde ein Strafverfahren eingeleitet wegen der illegalen Überwindung des Grenzzaunes an der serbisch-ungarischen Grenze, was mit einer Haftstrafe bis zu fünf Jahren geahndet werden kann. Laut Regierungssprecher würde Ungarn die Ereignisse in Kroatien, Serbien und Slowenien genau verfolgen, wobei „wir bereit sind, auf die aktuelle Lage zu reagieren“.