Casinos Austria 2 - „Würden uns ans Wiener Automatenverbot halten“

Wien (APA) - Die Tschechen möchten sich beim Casinos-Konzern vor allem auf die Cashcow Lotterien konzentrieren. „Lotto ist der wichtigste Te...

Wien (APA) - Die Tschechen möchten sich beim Casinos-Konzern vor allem auf die Cashcow Lotterien konzentrieren. „Lotto ist der wichtigste Teil der Casinos“, so Stepan Dlouhy von KKCG. Auch wenn die Lotterien gut liefen, seien Verbesserungen möglich. Nötig seien Produktinnovationen etwa im Online-Bereich sowie ein besseres und moderneres Marketing.

„In Tschechien ist unsere ‚dream wall‘ sehr erfolgreich. Auf dieser können Leute mitteilen, was sie als Lottomillionäre machen würden.“

Bei den 12 Inlandscasinos habe das Casinos-Management bereits „gute Arbeit“ geleistet. Die Margen könnten sich aber noch verbessern, so Dlouhy. Karel Komarek und Jiri Smejc würden zum Beispiel weniger profitable Spielbanken umsiedeln, sofern es Lizenzbedingungen erlauben, sowie Casino-Manager am Erfolg beteiligen.

Das Auslandsgeschäft würden die Tschechen einer „nüchternen Analyse“ unterziehen und sich von verlustträchtigen Einheiten trennen. Dafür schlagen sie vor, in Australien zu investieren, um Kunden aus dem Spielermekka Macau anzulocken. „In die CAI (Casinos Austria International) wurde viel Geld gesteckt. Ihr Anteil am Gewinn ist aber sehr gering“, so Dlouhy.

Schrittweise vergrößern wollten die Tschechen hingegen das Geschäft mit den Automatenhallen (WINWIN). Derzeit betreiben die Casinos nicht so viele VLTs (Video Lottery Terminals) wie sie laut Glücksspielgesetz (GSpG) dürften.

In Wien, verspricht Dlouhy, würde man sich aber ans Automatenverbot der Stadt halten. Theoretisch dürften die Casinos Austria ja in Wien VLT-Salons aufziehen. Die VLT-Berechtigung hängt nämlich an der Bundes-Lottokonzession; das Wiener Automatenverbot bezieht sich lediglich auf Geräte, die mit Landeslizenz betrieben wurden. „In unseren Berechnungen sind keine Automatenumsätze aus Wien enthalten“, so der KKCG-Investmentdirektor.

In den bestehenden WINWIN-Automatenhallen, die im ganzen Land stehen, könnte der Umsatz aus Sicht der Tschechen aber verbessert werden. Die Internetplattform win2day könnte Vorbild für andere Länder sein. Im Sportwettenbereich (tipp3) würden die Tschechen gerne bestimmte Dienstleistungen innerhalb ihrer Gruppe „zentralisieren“, Synergieeffekte zwischen OPAP, Sazka und Österreich nutzen.

Ob die Tschechen das aktuelle Casinos-Management rund um Konzernchef Karl Stoss behalten würden? „Wir setzen auf Kontinuität und wollen Menschen mit den richtigen Fähigkeiten und Know-how behalten“, sagte Dlouhy.

„Seit wir die OPAP übernommen haben, hat sich das Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) um 50 Prozent verbessert. Bei der Sazka haben wir bei Umsatz und Ebitda zweistellige Wachstumsraten“, betonte Prager Geschäftsmann bei seinem Wien-Besuch. Neben den Casinos Austria haben die Tschechen noch weitere Glücksspielbetriebe im Visier, so der KKCG-Manager. Angesehen habe man sich auch den österreichisch-britischen Sportwettenkonzern bwin.party, da sei aber der Preis pro Aktie zu hoch gewesen.

~ WEB http://www.casinos.at

http://www.bwb.gv.at ~ APA323 2015-10-19/14:15