Wiener Börse (Nachmittag) - ATX dreht ins Minus
Wien (APA) - Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit leichterer Tendenz gezeigt. Der ATX w...
Wien (APA) - Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit leichterer Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.378,47 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 7,82 Punkten bzw. 0,33 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,43 Prozent, FTSE/London -0,43 Prozent und CAC-40/Paris -0,14 Prozent.
Zwar war der ATX ebenso wie die übrigen Indizes in Europa mit positiven Vorzeichen gestartet, büßte seine ohnehin bescheidenen Vormittagsgewinne jedoch im Verlauf gänzlich ein. Bereits vor Eröffnung war bekannt geworden, dass das chinesische Wirtschaftswachstum im dritten Quartal auf sein Niveau von Anfang 2009 gesunken war. Zudem wurden enttäuschende Zahlen zur September-Industrieproduktion in China bekannt.
Mehr Aufmerksamkeit wird jedoch weiterhin der Geldpolitik in den USA und der Eurozone zuteil. Hierbei sorgt bereits zum Wochenauftakt die EZB-Zinssitzung am Donnerstag für unstete Investoren. Da die Inflationsrate im September erstmals seit März wieder negativ ausgefallen ist, spekulieren einige Anleger über eine Ausweitung der Anleihekäufe durch die Notenbank. Mehrheitlich wird ein Handeln der Notenbanker jedoch frühestens im Dezember erwartet.
An der Wiener Börse verbilligten sich OMV nach Handelszahlen um 3,10 auf 24,68 Euro und folgten damit dem schwachen internationalen Trend der Ölwerte. Produktion und Verkäufe sind im dritten Quartal deutlich gesunken, und eine Erholung ist nicht in Sicht. Für das Berichtsquartal rechnet man deshalb mit einer Abschreibung in Höhe von rund 1 Mrd. Euro. Nun wurde beschlossen, die Tochter Gas Connect teilweise zu verkaufen, um den Cash-Polster zu füllen.
Die Analysten der Schweizer UBS sehen ihre Erwartungen von den Produktionszahlen der OMV leicht unterboten. Allerdings fiel die Auslastung etwas höher aus als erwartet, schreiben die Experten in einer Stellungnahme. Sie votieren weiter mit „Neutral“ und einem Kursziel von 23 Euro.
Vorfreude wurde der Aktie der Telekom Austria zuteil, die sich um 2,40 Prozent verteuerte. Nachbörslich wird der Telekomkonzern seine Ergebnisse für das dritte Jahresviertel publizieren, im APA-Konsensus erwarten Analysten wegen des schwachen CEE-Geschäfts um 9 Prozent weniger Nettogewinn.
Analystenstimmen äußerten sich zudem zu den Aktien von Andritz und Flughafen Wien. Die Papiere des Wiener Airport werden von den Commerzbank-Experten weiterhin zum Kauf empfohlen, sie erhöhten zudem ihr Kursziel deutlich um 22 auf 100 Euro. Die Analysten von Goldman Sachs haben hingegen ihr Kursziel für die Andritz-Aktie von 55 auf 51 Euro gesenkt, raten aber auch zum Kauf der Titel des Anlagenbauers. Flughafen Wien notierten mit plus 0,26 Prozent bei 82,55 Euro, Andritz mit minus 0,41 Prozent bei 42,78 Euro.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 9.35 Uhr bei 2.396,76 Punkten, das Tagestief lag gegen 14.15 Uhr bei 2.377,55 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,23 Prozent bei 1.206,18 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 19 Titel mit höheren Kursen, 19 mit tieferen und einer unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 2.778.945 (Vortag: 3.060.601) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 88,165 (109,00) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 369.429 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 19,72 Mio. Euro entspricht.
~ ISIN AT0000999982 ~ APA342 2015-10-19/14:26