Flüchtlinge - UNHCR kritisiert Situation an Grenze Serbien-Kroatien

Belgrad/Zagreb/Genf (APA) - Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) hat am Montag die Situation an der serbisch-kroatischen Grenze k...

Belgrad/Zagreb/Genf (APA) - Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) hat am Montag die Situation an der serbisch-kroatischen Grenze kritisiert und zu einer politischen Lösung der zunehmenden Probleme aufgerufen. „Es geht um eine politische Frage, die auf politischer Ebene zu lösen ist“, wurde die UNHCR-Sprecherin Melita Sunjic von Medien in Belgrad zitiert.

Entweder lasse man die Flüchtlinge die Grenze passieren, oder aber in Serbien müssten Unterkünfte für sie gefunden werden, erläuterte Sunjic. Seit den Morgenstunden spitzte sich am Montag die Situation am Grenzübergang Berkasovo-Babska bei Sid immer mehr zu. In den frühen Nachmittagsstunden warteten laut Sunjic mehr als 3.000 Menschen im Regen auf die Weiterreise. Der Grenzübergang würde nicht „mit voller Kapazität“ arbeiten, bis kürzlich sei von kroatischen Behörden sporadisch jeweils ein Bus durchgelassen worden. An der Grenze würden unvorstellbare Zustände herrschen, Hilfsorganisationen wären gar nicht in der Lage, die Flüchtlinge entsprechend zu versorgen, warnte die UNHCR-Sprecherin.

Der TV-Sender „N1“ berichtete unterdessen über einen Zwischenfall mit Medienvertretern am Grenzübergang. Demnach beschlagnahmte die kroatische Polizei die Kameras von zwei Fotoreportern, einem britischen freien Journalisten und dem Mitarbeiter der französischen Presseagentur AFP in Belgrad, Andrej Isakovic. Gemäß dem Sender, der sich auf die Aussage des AFP-Mitarbeiters berief, wurden die Kameras von Polizisten in einen Obstgarten auf die kroatische Seite der Grenze geworfen, weshalb er sie nicht holen konnte. Der Aussage von Isakovic war zu entnehmen, dass die beiden Journalisten offenbar versehentlich von serbisches auf kroatisches Gebiet geraten waren.

~ WEB http://www.unhcr.org ~ APA416 2015-10-19/16:01