Cameron stellte Strategie gegen islamischen Extremismus vor
London (APA/AFP) - Der britische Premierminister David Cameron hat am Montag eine neue Strategie gegen den islamischen Extremismus bekannt g...
London (APA/AFP) - Der britische Premierminister David Cameron hat am Montag eine neue Strategie gegen den islamischen Extremismus bekannt gegeben. Mit dem Aktionsplan sollen junge Leute vor dem Abgleiten in den militanten Islamismus bewahrt werden.
Eltern dürfen demnach ihren „gefährdeten“ 16-und 17-jährigen Kindern die Pässe entziehen, und Menschen mit mutmaßlichen Sympathien für Terrorismus und Extremismus wird untersagt, mit Kindern und gefährdeten Menschen zu arbeiten.
Cameron bezeichnete den „Kampf gegen den islamistischen Extremismus“ als „eine der großen Schlachten unserer Generation“. Diesem „ideologischen Gift“ müsse entschieden entgegen getreten werden. Die britische Polizei hat nach eigenen Angaben mehrere Attentate von Jihadisten vereitelt. Hunderte von Briten sollen sich in Syrien und im Irak der Miliz „Islamischer Staat“ (IS) angeschlossen haben.
Cameron forderte die muslimische Gemeinde auf, mehr zur Terrorprävention zu unternehmen. Dies sei „jeden Tag“ am Küchentisch, an der Universität, im Internet und in den Medien erforderlich. Die sogenannte schweigende Mehrheit könne den Ausschlag geben.
Der Britische Muslimrat (MCB) warnte davor, Muslime zu diskriminieren und zu isolieren. Die Vorschläge zur Erstellung Schwarzer Listen erinnerten an die Hexenjagd gegen mutmaßliche Kommunisten aus der McCarthy-Zeit in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in den USA.
Anfang des Monats hatte ein Gericht in Manchester einen 15-jährigen Briten wegen Aufwiegelung zu Terrorakten in Australien zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Wenn er nach fünf Jahren keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit darstelle, könne er vorzeitig entlassen werden, erklärte der Richter. Der Bursch, der bei seiner Festnahme im April 14 Jahre alt war, wurde für schuldig befunden, 3.000 verschlüsselte Botschaften mit einem 18-jährigen Komplizen in Melbourne ausgetauscht zu haben, um Anschläge in der australischen Stadt vorzubereiten.
Am Sonntag hatte Camerons Büro mitgeteilt, die Regierung wolle Organisationen im Kampf gegen Extremistengruppen wie den IS mit fünf Millionen Pfund (6,8 Millionen Euro) unterstützen. Die Gelder sollen örtlichen Initiativen, Kampagnen und Wohltätigkeitsvereinen zugutekommen. Bekämpft werden sollen demnach „gewaltsame und nicht gewaltsame“ Formen des Extremismus.