Geldgeber-Kontrolleure in Athen - Banken brauchen frisches Geld

Athen (APA/dpa) - Nach der Verabschiedung eines Reformpakets mit harten Einschnitten kehren die Geldgeber-Kontrolleure nach Athen zurück. Ex...

Athen (APA/dpa) - Nach der Verabschiedung eines Reformpakets mit harten Einschnitten kehren die Geldgeber-Kontrolleure nach Athen zurück. Experten sprächen bereits miteinander, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Montag. Ab Mittwoch seien auch die Delegationsleiter der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB), des Internationalen Währungsfonds (IWF) und des Eurorettungsschirms ESM an Ort und Stelle.

Falls die Geldgeber-“Institutionen“ grünes Licht geben, können nach einem Zeitplan der Eurogruppe die nächsten 2 Mrd. Euro aus dem Rettungsplan nach Athen fließen. Bisher war davon die Rede gewesen, dass die Teilzahlung noch im laufenden Monat geleistet werden könne. Eine weitere Zahlung von einer Milliarde Euro ist für November geplant. Dazu müssen in Athen aber weitere Reformen verabschiedet werden.

Nach den Worten der Chefin der europäischen Bankenaufsicht, Daniele Nouy, sollen griechische Banken bis Jahresende frisches Kapital erhalten. Dafür müssten die nötigen Mittel rechtzeitig verfügbar sein, forderte die Französin vor Europaparlamentariern in Brüssel.

Im neuen Hilfsprogramm stehen für die sogenannte Rekapitalisierung der Geldhäuser insgesamt 25 Mrd. Euro bereit, 10 Mrd. Euro davon sind vergleichsweise schnell abrufbar. Vom kommenden Jahr an gelten schärfere Regeln bei der Bankenrettung in Europa. Es müssen dann Aktionäre und Geldgeber als erste zur Kasse gebeten werden, um die europäischen Steuerzahler zu entlasten.

Die Europartner hatten mit dem hoch verschuldeten Griechenland im Sommer ein neues Rettungsprogramm von bis zu 86 Mrd. Euro vereinbart. 13 Mrd. Euro Hilfsgelder waren bereits im August nach Athen gegangen. Das Parlament hatte am Samstag das Paket gebilligt. Es sieht unter anderem neue Steuern, eine Erhöhung des Rentenalters und härtere Strafen für Steuersünder vor.