Zürcher Börse schließt knapp behauptet
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den ersten Handelstag der Woche mit einem leichten Minus beendet. Nach einem positiven ...
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den ersten Handelstag der Woche mit einem leichten Minus beendet. Nach einem positiven Start sorgten schlechtere US-Unternehmenszahlen für eine getrübtere Stimmung an der Wall Street, die insbesondere die Finanztitel im Leitindex SMI belastete.
Aber auch in anderen Sektoren schwächelten die Kurse. Weiterhin unterstützt die Hoffnung auf geöffnete Geldschleusen der Notenbanken die Aktienmärkte, während Konjunktursorgen - insbesondere mit Blick auf China - dafür sorgen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, hieß es.
Die anhaltende Hoffnung auf weiteres billiges Geld der internationalen Notenbanken sorge für Zuversicht, meinte ein Händler. Bezüglich der EZB-Ratssitzung am Donnerstag gehen Ökonomen nach dem unterdurchschnittlichen Wachstum und der schwachen Inflationsentwicklung davon aus, dass der Druck auf Notenbank-Chef Mario Draghi zugenommen hat, die Geldpolitik weiter zu lockern. Zu Denken gaben am Montag einmal mehr verhaltene Konjunkturdaten aus China. Im dritten Quartal war das Reich der Mitte zwar so schwach wie seit sechs Jahren nicht mehr gewachsen. China stehe allerdings auf dem Sprung vom Schwellen- zum Industrieland, was nun mal mit niedrigeren Wachstumsraten einhergehe, relativierte der Händler.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,12 Prozent tiefer auf 8.705,66 Punkte. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,19 Prozent auf 1.290,40 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,10 Prozent auf 8.890,89 Punkte.
Bei Credit Suisse (CS) (+0,5 Prozent) haben sich im Tagesverlauf die Aufschläge deutlich abgeschwächt. Mit zeitweise 2,2 Prozent plus gehörten die Titel lange zu den Top-Werten, bevor US-Rivale Morgan Stanley einen starken Gewinnrückgang im Investmentbanking auswies. Auch die am Mittwoch anstehende Zahlenvorlage und die strategische Neuausrichtung werfen ihre Schatten voraus. Laut verschiedenen Medienberichten vom Wochenende wird darüber spekuliert, dass die CS eine Kapitalerhöhung durchführen, die Marktregionen außerhalb der Schweiz stärken und ein neues Sparprogramm lancieren will. Die Titel der Mitbewerberin UBS (-0,7 Prozent) schlossen klar im Minus, ebenso wie Julius Bär (-1,3 Prozent).
Bei den Versicherern wurden Zurich (-0,9 Prozent) von einem Kommentar der britischen Großbank Barclays belastet. Die Anlageempfehlung der Analysten des Instituts wurde auf „Equal Weight“ gesenkt.
Die größten Verluste verbuchten Transocean (-4,0 Prozent) und Aryzta (-1,6 Prozent). Während letztere unverändert die mit Abstand schwächste Entwicklung unter den Blue Chips seit Jahresbeginn zeigen, hatten sich die Titel des Offshore-Erdölbohrers Transocean mit dem zuletzt steigenden Ölpreis deutlich erholt. Die chinesische Konjunkturschwäche hat aber nun auch wieder den Ölpreis klar belastet. Auch ABB (-1,5 Prozent), Adecco oder Clariant (je -0,9 Prozent) schlossen klar im Minus.
Die Schwergewichte Roche (+0,4 Prozent) und Novartis (+0,1 Prozent) zeigten sich am Ende erneut leicht fester. Die defensiven und dividendenstarken Papiere wie Roche und Novartis seien angesichts der verschobenen Zinswende in den USA und den zuletzt wieder aufgekommenen globalen Konjunktursorgen gefragt, hieß es. Nestlé (-0,3 Prozent) hielten sich zunächst gut, rutschen zum Handelsschluss aber ins Minus. Der Konzern hatte am Freitag mit der Zahlenvorlage enttäuscht und Kursverluste verbucht.
~ ISIN CH0009980894 ~ APA496 2015-10-19/18:14