70 japanische Abgeordnete besuchten umstrittenen Yasukuni-Schrein
Tokio (APA/AFP) - Mehr als 70 japanische Abgeordnete haben den umstrittenen Yasukuni-Schrein besucht, in dem neben Millionen Kriegstoten auc...
Tokio (APA/AFP) - Mehr als 70 japanische Abgeordnete haben den umstrittenen Yasukuni-Schrein besucht, in dem neben Millionen Kriegstoten auch mehrere japanische Kriegsverbrecher geehrt werden. Die 73 Parlamentarier gedachten am Dienstag in der Gedenkstätte in Tokio der japanischen Kriegstoten.
96 weitere Abgeordnete schickten einen Vertreter. Am Sonntag waren bereits Innenministerin Sanae Takaichi, eine enge Vertraute des konservativen Regierungschefs Shinzo Abe, und Justizminister Mitsuhide Iwaki in der Gedenkstätte gewesen.
Die Besuche führen regelmäßig zu wütenden Protesten in Nachbarländern wie China und Südkorea. In dem 145 Jahre alten Schrein werden gemeinsam mit den 2,5 Millionen japanischen Kriegstoten auch 14 verurteilte Kriegsverbrecher geehrt. Die Nachbarländer, die während des Zweiten Weltkriegs von Japan besetzt waren, sehen in ihm ein Symbol für die militaristische Vergangenheit Japans. Besuche von Politikern werden als Beweis dafür gewertet, dass Tokio sich von dieser noch immer nicht gelöst habe.
Ministerpräsident Abe hatte China und Südkorea zuletzt im Dezember 2013 mit einem Besuch in dem Schrein gegen sich aufgebracht. Am Samstag leistete er eine rituelle Spende an den Schrein. Es wird aber nicht erwartet, dass der konservative Politiker die Gedenkstätte in nächster Zeit besucht. Anfang November wollen Japan, China und Südkorea erstmals seit 2012 wieder trilaterale Gespräche führen. Am Rande des Gipfeltreffens ist auch das erste bilaterale Treffen von Abe mit Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye geplant.