Ban rief in Videobotschaft zur Beilegung der Nahost-Spannungen auf

Bratislava/Jerusalem (APA/dpa) - Angesichts der Gewalt in Nahost hat sich UN-Generalsekretär Ban Ki-moon in einer Videobotschaft direkt an d...

Bratislava/Jerusalem (APA/dpa) - Angesichts der Gewalt in Nahost hat sich UN-Generalsekretär Ban Ki-moon in einer Videobotschaft direkt an die Israelis und Palästinenser gewandt. Ban sprach darin von einer „gefährlichen Eskalation“.

„Lassen Sie mich deutlich sein: Gewalt wird das legitime palästinensische Streben nach Eigenstaatlichkeit nur schwächen, genauso wie das Verlangen der Israelis nach Sicherheit“, sagte der UN-Generalsekretär in der in der Nacht zum Dienstag verbreiteten Botschaft.

Seit Monatsbeginn greifen Palästinenser verstärkt Israelis mit Schuss- und Stichwaffen an - vor allem, aber nicht nur in Jerusalem. Bei der Gewaltserie starben acht Israelis, ein Afrikaner und 44 Palästinenser. Mehr als die Hälfte der Palästinenser waren Angreifer, die bei ihrem Terrorakt erschossen wurden. Die anderen kamen bei Zusammenstößen mit dem israelischen Militär ums Leben.

Als ein Auslöser der Gewaltwelle gelten Streitigkeiten um den Tempelberg (Al-Haram al-Sharif) in der Jerusalemer Altstadt, die Israel 1967 erobert und später annektiert hatte. Die Stätte ist Juden wie Muslimen heilig. Der Konflikt dreht sich um die Besuchs- und Gebetsrechte auf dem Plateau des Tempelbergs, wo einst der von den Römern zerstörte zweite jüdische Tempel stand und wo sich heute die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom befinden.