Ermittlungen gegen Italiens Notenbankchef wegen Korruption
Rom (APA) - Die Staatsanwaltschaft der mittelitalienischen Stadt Spoleto hat Ermittlungen gegen Italiens Notenbankchef Ignazio Visco aufgeno...
Rom (APA) - Die Staatsanwaltschaft der mittelitalienischen Stadt Spoleto hat Ermittlungen gegen Italiens Notenbankchef Ignazio Visco aufgenommen. Der Vorwurf lautet auf Korruption, Betrug und Amtsmissbrauch in Zusammenhang mit dem Verkauf der Volksbank von Spoleto (BPS) an die Banca di Desio im vergangenen Jahr, berichtete die Tageszeitung „Il Fatto quotidiano“ am Dienstag.
Die Ermittlungen betreffen auch sieben Manager der BPS. Unter Viscos Druck war 2011 BPS-Verwaltungsratspräsident Antonio Giovannini aus dem Amt gedrängt worden. Wegen einer Verschuldung von 30 Millionen Euro beschloss Visco, die Bank unter Aufsicht von Sonderverwaltern zu stellen, die 2014 den Verkauf der Volksbank an Banco di Desio starteten.
Dabei sei ein günstigeres Angebot einer anderen Bank ignoriert worden, bemängeln die 21.000 Aktionäre der Genossenschaft „Spoleto Credito e Servizi“, die eine 51-prozentige Beteiligung an BPS hielten. Nach einer Kapitalaufstockung verringerte sich die Beteiligung der Genossenschaft auf 10 Prozent. Die Mitglieder der Genossenschaft reichten eine Klage gegen den Notenbankchef ein und verlangen eine Entschädigung. Daraufhin wurden die Ermittlungen gegen Visco eingeleitet.