Tirol

Schwazer Wohnbau macht Anrainer fuchsteufelswild

© Fankhauser Eva-Maria

Zuerst betonieren und dann erst die Genehmigung einholen – das will sich ein Anrainer des Glockenturm-Wohnbaues nicht gefallen lassen.

Von Eva-Maria Fankhauser

Schwaz –Für Anrainer Josef Micheli stinkt der Wohnbau neben dem Schwazer Glockenturm bis zum Himmel. „Das lasse ich mir so nicht gefallen“, betont der Schwazer.

Laut ihm würde beim Bau der Tigewosi nicht alles mit rechten Dingen zugehen. „Zuerst wird etwas genehmigungsfähig geplant und auch baubehördlich genehmigt, dann plant man um, betoniert bereits ohne Genehmigung, noch bevor die Möglichkeit des Parteiengehörs gegeben wird“, wettert Micheli und erklärt weiter: „Abschließend wird dann, wie ich annehmen muss, die beantragte und ja auch schon durchgeführte Änderung einfach baubehördlich genehmigt. Das geht so nicht.“ Ihm geht es dabei um die Verlegung des Abluftschachtes aus der Tiefgarage. Laut ihm wurde dieser verlegt und münde nun in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung. „Bei dieser Abluftsituation müssen wir künftig mit Atembeschwerden rechnen. Anstatt die Abluft übers Dach abzuleiten, wird diese nun ebenerdig abgeleitet“, beschwert sich Micheli. Zudem rechnet er künftig mit einer massiver Lärmemission und weist auf ein erhebliches Parkplatzproblem hin.

„Die Gemeinde meint als Baubehörde, sich alles richten zu können, wie sie es braucht. Doch das gehört einmal aufgezeigt und nicht sang- und klanglos hingenommen“, ärgert sich Micheli.

BM Hans Lintner sagt, er habe erst gestern von Michelis Beschwerden gelesen. Dieser betont, er habe bereits Anfang Oktober mehrere Mails an die Stadtgemeinde gerichtet. Lintner verweist auf die Zuständigkeit der Tigewosi, wolle sich aber einschalten und die Situation prüfen lassen.

Das Stadtbauamt Schwaz bestätigt gegenüber der TT, dass der Schacht noch vor der Bewilligung baulich umgesetzt wurde. „Das Ansuchen um die Verlegung wurde aber im Zuge von anderen Änderungen gleich mit beantragt, obwohl der Abluftschacht meiner Meinung nach nicht zwingend bewilligungspflichtig gewesen wäre“, erklärt Hannes Obermair vom Stadtbauamt. Laut ihm hätte eine einfache Bauanzeige gereicht. Zudem sei der Schacht zwar auf jene Seite verlegt worden, wo sich das Wohngebäude Michelis befindet, die Entfernung des Schachtes bis hin zum Gebäudeeck betrage allerdings rund 13 Meter und sei somit „nicht direkt vor seiner Nase“.

Alle Stellungnahmen der umliegenden Eigentümer werden nächste Woche an die Tigewosi weitergeleitet. „Entweder sie stimmen dann den Einwänden zu und bauen den Abluftschacht zurück oder sie lehnen ab“, erklärt Obermair das weitere Vorgehen. Werden die Stellungnahmen abgewiesen, ist die Stadt Schwaz als Baubehörde am Zug und muss prüfen, ob die Einwände gerechtfertigt sind oder nicht.

Tigewosi-Bauleiter Stefan Knoll wollte gestern ohne nochmalige Einsicht in den Einreichplan keine Stellungnahme abgeben.

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Angela Dähling

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