Forscher wollen Geheimnis um Aguntum-Mönch lüften
Die Uni Innsbruck ist dem Leben von Pater Innozenz Ploner auf der Spur, der vor dem Ersten Weltkrieg Grabungen in der Römerstadt Aguntum in Osttirol durchführte.
Lienz, Innsbruck –Er war der Erste, der sich eingehend mit Aguntum, der einzigen Römerstadt Tirols, befasste: Der Franziskanerpater Innozenz Ploner. Eine Projektgruppe der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck unter der Leitung von Archäologe Florian Müller hat das Leben Ploners, von dem bisher nicht viel bekannt war, unter die Lupe genommen. Heuer hätte der Pater seinen 150. Geburtstag gefeiert. Ploner, 1865 in Villanders geboren, trat schon mit 17 Jahren in den Franziskanerorden ein, studierte Naturwissenschaften und wurde Lehrer in Bozen. Nach Osttirol verschlug es ihn durch Zufall: Er sollte 1912 im Lienzer Franziskanerkloster aushelfen. Da begann er mit Ausgrabungen in Aguntum. „Die Motive für diese plötzliche Unternehmung liegen noch im Dunkeln“, erklärt Müller.
Die Ausbeute von Ploners Forschungen war beträchtlich: Er entdeckte unter anderem eine römische Villa mit Fußbodenheizung. „Sein bedeutendster Fund ist jedoch die Stadtmauer von Aguntum“, schildert Müller. Ploner ist es auch zu verdanken, dass sich durch ein österreichweites Medienecho die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf Aguntum richtete. Sein früher Tod 1914 ließ ihn jedoch in Vergessenheit geraten. Müller und seine Projektgruppe versuchen nun, Ploners wechselvollem Leben nachzuspüren. (TT)