s-Bausparkasse-Chef sieht Nachholbedarf bei Wohnungsbau

Wien (APA) - s-Bausparkasse-Chef Josef Schmidinger ortet einen Nachholbedarf von zusätzlich rund 30.000 leistbaren Wohnungen, um mit dem bisherigen Bevölkerungswachstum in Österreich Schritt halten zu könne. Möglich werden könnte dies unter anderem durch Baukostensenkungen, so Schmidinger Montagabend vor Journalisten.

Die Nachfrage werde größer und es werde immer teurer gebaut. Es gebe zu wenig Wohnraum für Menschen mit niedrigen Einkommen, so Schmidinger auch in Hinblick auf Zuzüge in Österreich. Man müsse schauen, dass man auch Wohnungen für Menschen schaffe, die in Österreich ankommen. Allein in Wien seien im Vorjahr 27.000 Menschen zugezogen.

Es seien daher Kompromisse gefordert, etwa bei der Ausstattung. Man brauche Wohnungen, die bei einer Größe von 60 bis 65 Quadratmetern 400 bis 500 Euro netto kosteten. Möglich wäre dies mit Baukosten von rund 1.600 bis 1.700 Euro pro Quadratmeter (ohne Grund), aktuell liege man bei 2.300 Euro pro Quadratmeter. Einsparpotenzial gäbe es beispielsweise bei der Fensterqualität, Garagen, Lift oder anderen Ausstattungen.

In Österreich würden heuer rund 50.000 Wohnungen gebaut. Man schiebe aber seit Jahren einen Mangelbedarf von insgesamt rund 30.000 Wohnungen vor sich her.

Im Rahmen der Wohnbauoffensive der Regierung sollen 30.000 zusätzliche Wohnungen verteilt über fünf Jahre errichtet werden. Damit soll leistbarer Wohnraum für rund 68.000 Bewohner geschaffen werden, hatte es Anfang Oktober aus dem Wirtschaftsministerium geheißen. Von den 5,75 Mrd. Euro Gesamtvolumen sind 5 Mrd. Euro für Wohnraumschaffung und 750 Mio. Euro für die dazugehörige Infrastruktur gedacht. Das Paket soll zur Konjunkturbelebung und zur Schaffung von 16.000 bis 20.000 zusätzlichen Vollzeitjobs über die Laufzeit des Programms führen, so die Regierung im Frühjahr.

~ WEB http://www.sbausparkasse.at ~ APA174 2015-10-20/11:08