Skiverbund „Ski amade“ holt Bauernmarkt auf die Berge

Linz/Salzburg (APA) - „Ski amade“, ein Verbund von mehreren Wintersportgebieten, wartet in dieser Saison abseits der Piste mit einer Neuerun...

Linz/Salzburg (APA) - „Ski amade“, ein Verbund von mehreren Wintersportgebieten, wartet in dieser Saison abseits der Piste mit einer Neuerung auf. So werde es in 20 Hütten den „höchsten Bauernmarkt der Alpen“ geben. Damit solle die Vermarktung der Produkte von den heimischen Almen forciert werden, teilten Ski-amade-Präsidentin Veronika Scheffer und Vorstandsmitglied Georg Bliem am Dienstag in Linz mit.

Die Attraktivität eines Skigebiets hänge vom „Gesamterlebnis“ ab, weshalb neben dem Pisten- und Liftangebot auch die Kulinarik eine immer größere Rolle spiele, betonten die beiden. Daher werde es ab dem 12. März erstmals auf 2.200 Metern Höhe den Markt mit lokalen Schmankerln geben.

Vor dem weiteren Ausblick in die neue Saison gab es in der Pressekonferenz zuerst noch einen Rückblick in die abgelaufene. Diese sei trotz eines schwierigen Starts mit wenig Schnee zu Weihnachten dann doch besser gelaufen als erwartet, bilanzierte Scheffer. 2,8 (2013/14: 2,76) Mio. Tickets wurden verkauft und mehr als 75 Mio. Liftfahrten verzeichnet. Die Region steigerte ihren Umsatz um 1,8 Prozent von 207,5 Mio. Euro in der Wintersaison 2013/14 auf 211,4 Mio. Euro. Auch bei der Anzahl der Nächtigungen gab es im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 2,2 Prozent. Mit 2,94 Mio. Nächtigungen erzielte man ein Rekordergebnis (2013/14: 6,79 Mio). Nach wie vor machen die deutschen Gäste bei den Nächtigungen den größten Anteil aus, gefolgt von Österreich und den Benelux-Staaten. „Stark auf der Überholspur sind aber die Tschechen“, erklärte Bliem.

Für die kommende Wintersaison haben die Seilbahngesellschaften Investitionen von 44 Mio. Euro geplant. Der Großteil, rund 33 Mio. Euro, ist für den Ausbau der Beschneiungsanlagen reserviert. Bereits jetzt können 90 Prozent der Pisten mit Kunstschnee befahrbar gemacht werden, sagte Scheffer. Der Rest des Geldes gehe in Erneuerungen von Bahnen, Verbesserung der Pisten sowie den Ausbau von Funparks. Immer beliebter würden die sogenannten Funslopes mit kleinen Sprüngen, Wellen und Tunnels für die ganze Familie, so der Trend laut Bliem. Die Tageskarte - sie macht mit einem Anteil von rund 20 Prozent das meist verkaufte Produkt aus - wird heuer um einen Euro teurer. Sie kostet je nach Skigebiet 48 oder 49 Euro.

Um ein Jahr verzögern dürfte sich der Bau der längsten Drei-Seil-Umlaufbahn der Welt zwischen den Skigebieten Flachau und Zauchensee. Scheffer, zugleich auch Geschäftsführerin der Zauchensee Liftgesellschaft, rechnet damit, dass nicht in der Wintersaison 2017/18 sondern erst 2018/19 die Bahn ihren Betrieb aufnehmen werde. Für die rund 60 Mio. Euro teure und rund 7,2 kilometerlange Verbindung bedarf es noch Vorstudien, erklärte sie. Heuer sei im Frühjahr und im Herbst bereits der jeweilige Vogelzug beobachtet worden. Ob noch ergänzende Untersuchungen durchgeführt werden müssen, stehe noch nicht fest. Die Seilbahn soll teilweise in einer Höhe von 310 Metern über die Tauernautobahn führen. Die beiden Hauptstationen befinden sich bereits in erschlossenem Gebiet, nur die Umlenkstation der Bahn müsste außerhalb errichtet werden. Alpinvereine und Naturschutzorganisationen stehen dem Mega-Projekt skeptisch gegenüber.

Ski amade ist nach eigenen Angaben Österreichs größter Ski-Verbund. Er umfasst die fünf Regionen Salzburger Sportwelt, Schladming-Dachstein, Gastein, Hochkönig und Großarltal mit insgesamt 270 Lift- und Seilbahnanlagen sowie 760 Pistenkilometern.