Zahl der Aufenthaltstitel in der EU 2014 leicht rückläufig

Brüssel (APA) - Die EU-Staaten haben im Vorjahr 2,3 Millionen erstmals erteilte Aufenthaltstitel, etwa Visa, an Drittstaatsangehörige vergeb...

Brüssel (APA) - Die EU-Staaten haben im Vorjahr 2,3 Millionen erstmals erteilte Aufenthaltstitel, etwa Visa, an Drittstaatsangehörige vergeben. Gegenüber 2013 ist dies ein leichter Rückgang von 2,2 Prozent, wie Eurostat am Dienstag mitteilte. Die meisten solcher Aufenthaltsgenehmigungen erhielten 2014 Ukrainer (13,1 Prozent), vor US-Bürgern (8,6 Prozent), Chinesen (7,4 Prozent) und Indern (5,8 Prozent).

Fast ein Drittel (29,5 Prozent ) der erstmals erteilten Aufenthaltstitel wurde aus familiären Gründen ausgestellt, jeweils ein Viertel zum Zweck der Erwerbstätigkeit (24,8 Prozent) und aus anderen Gründen (25,0 Prozent) sowie ein Fünftel (20,7 Prozent) für Ausbildung.

Österreich erteilte 2014 23.186 solcher Aufenthaltsgenehmigungen. Auf je 1.000 Einwohner sind das für Österreich 2,7 Aufenthaltstitel, für die gesamte EU ergibt sich ein Anteil von 4,5 pro 1.000 Einwohner. Familiäre Gründe machten in Österreich 57,8 Prozent aus, gefolgt von Ausbildung (27,4 Prozent) und Erwerbstätigkeit (14,8 Prozent). Die drei stärksten Gruppen von Staatsangehörigen waren in Österreich Bosnier, Serben (jeweils 14,9 Prozent) und Türken (10,1 Prozent).

Die Gründe für die Erteilung von Aufenthaltstiteln unterscheiden sich je nach Staatsangehörigkeit. Erwerbstätigkeit war EU-weit etwa der Hauptgrund für Ukrainer (68,2 Prozent), sowie für Inder (40,5 Prozent). Für Chinesen (59,4 Prozent) und Brasilianer (46,4 Prozent) war der Hauptgrund die Ausbildung, während für Marokkaner (66,8 Prozent), Türken (48,6 Prozent) und Russen (34,8 Prozent) familiäre Gründe vorrangig waren.

Ein Aufenthaltstitel ist jede Genehmigung, die mindestens drei Monate gültig ist und von den Behörden der EU-Staaten für einen Nicht-EU-Bürger für einen legalen Aufenthalt auf dem nationalen Staatsgebiet ausgestellt wurde. Spezielle Visa sind in der Statistik mitberücksichtigt.