Spaniens Notenbankchef bringt mehr EZB-Geldspritzen ins Spiel
Madrid (APA/Reuters) - Angesichts fallender Preise in der Eurozone hat Spaniens Notenbankchef verstärkte Geldspritzen der EZB ins Gespräch g...
Madrid (APA/Reuters) - Angesichts fallender Preise in der Eurozone hat Spaniens Notenbankchef verstärkte Geldspritzen der EZB ins Gespräch gebracht. Auch die Zusammensetzung des von der Zentralbank betriebenen Wertpapierankaufprogramms könne verändert werden, betonte das spanische EZB-Ratsmitglied Luis Maria Linde am Dienstag in Madrid.
Die jüngste Entwicklung der Inflation in der Eurozone nannte der Spanier „besorgniserregend“. Die Preise im Währungsraum waren im September um 0,1 Prozent gesunken. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Inflation von knapp 2 Prozent an, die nach Meinung der Währungshüter optimal für die Wirtschaftsentwicklung ist. Die Diskussion darüber, wie die EZB ihrem Ziel wieder näher kommen kann, dürfte die Zinssitzung am Donnerstag auf Malta dominieren.
Einer Reuters-Umfrage unter Händlern zufolge wird die EZB am Donnerstag wohl noch keine Weichenstellung vornehmen. Die meisten der befragten Experten rechnen aber damit, dass in der ersten Jahreshälfte 2016 eine Entscheidung über eine Ausweitung oder Verlängerung des bis September nächsten Jahres laufenden Programms fallen wird. Das österreichische EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny hatte Erwartungen auf eine rasche Ausweitung des über eine Billion Euro schweren Ankauf-Programms zuletzt gedämpft. Mit den Wertpapier-Käufen will die EZB die Banken zur Vergabe von mehr Krediten an die Wirtschaft bewegen, was die Konjunktur anschieben und die Inflation anheizen soll.
~ WEB http://www.ecb.int ~ APA206 2015-10-20/11:42