Gesellschaft

Weil im Notfall jede Minute zählt

Das First-Responder-Fahrzeug muss bis zu 70-mal im Jahr ausrücken.
© ASB

Das First-Responder-Fahrzeug des Samariterbundes Tirol muss in der Wildschönau bei medizinischen Notfällen bis zu 70-mal jährlich ausrücken. Sanitäter helfen, bis der Notarzt eintrifft.

Wildschönau –Minuten können entscheiden, wenn ein medizinischer Notfall vorliegt. So war es auch kürzlich, als die Leitstelle Tirol Alarm gab. Dieser erreichte auch den Notfallsanitäter Christoph Fuchs vom Samariterbund (ASB) Tirol, der Dienst am First-Responder-Fahrzeug in Wildschönau hatte. „Innerhalb von drei Minuten war der Sanitäter nach der Alarmierung in Oberau bei der Dame, die von einer Wespe am Oberarm gestochen wurde“, wie ASB-Chef Gerhard Czappek berichtet. Sie habe bereits klare Zeichen eines allergischen Schocks gezeigt. Der Sanitäter verabreichte neben Sauerstoff sofort die lebenswichtige Adrenalinspritze. „Als der Notarzt eintraf, war bereits das Schlimmste überstanden“, schildert Czappek den Einsatzablauf. „Ich habe nur das gemacht, was wir in der Ausbildung gelernt haben“, meint Christoph Fuchs bescheiden.

Christoph Fuchs konnte zuletzt eine Patientin vor den Folgen eines allergischen Schocks bewahren.
© ASB

Er ist hauptberuflich beim Samariterbund Tirol tätig und macht auch in der Freizeit das, was er am besten kann: Leben retten, wie man beim ASB betont.

Das war nur einer von bis zu 70 Einsätzen, die die Ehrenamtlichen am First-Responder-Fahrzeug jährlich verzeichnen. Gerade jetzt, wo im Hochtal kein Kassenarzt mehr eine Ordination betreibt, habe der Erstversorger eine ganz besondere Bedeutung bekommen, wie Czappek betont. Das bestätigt auch Wildschönaus Bürgermeister Rainer Silberberger. „Für uns im Tal ist das Fahrzeug extrem wichtig. Besonders auch für die Angehörigen, weil jemand sofort da ist und hilft.“ Immerhin betrage die nächtliche Anfahrtsdauer des Notarztes bis zu 30 Minuten, wie Czappek erklärt. „Und die Freiwilligen machen eine Superarbeit“, lobt Silberberger. Das Fahrzeug ist am Wochenende 24 Stunden besetzt, unter der Woche in den Nachtstunden.

Auch Czappek, Geschäftsführer des Samariterbundes Tirol, ist äußerst stolz auf das gesamte Team der First Responder: „Unsere Leute sind hochmotiviert – nicht zuletzt auch deshalb, weil uns die Gemeinde heuer ein neues Fahrzeug finanziert hat. Aus den Spendengeldern kommt die Ausrüstung“, lobt Czappek. Auch die laufenden Betriebskosten des Fahrzeuges finanziere der ASB. Das Wildschönauer ASB-First-Responder-Fahrzeug ist übrigens ein Unikum im Bezirk. 2007 wurde es im Hochtal eingeführt.

Mit Anfang November werden auch die beiden Wahlärzte ihre Ordination öffnen. „Dabei haben sie wesentlich bessere Öffnungszeiten zugesagt, als wir uns erhofft haben“, sagt Bürgermeister Silberberger. (wo, TT)

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