Europas Leitbörsen bauen zu Mittag ihre Verluste aus

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag im Verlauf weiter nachgegeben. Der 50 führende Unternehmen der Eur...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag im Verlauf weiter nachgegeben. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 verlor 28,45 Einheiten oder 0,87 Prozent auf 3.243,59 Punkte.

Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.30 Uhr mit 10.092,58 Punkten und minus 71,73 Einheiten oder 0,71 Prozent. Der FTSE-100 der Börse London verlor um 31,07 Zähler oder 0,49 Prozent und steht nun bei 6.321,26 Stellen.

Europaweit ging es am Vormittag bergab. Marktteilnehmer verwiesen auf einen steigenden Euro und schwache Daten aus der Eurozone. So ist der Überschuss in der Leistungsbilanz des Währungsraums im August auf 17,7 Mrd. Euro und damit auf den tiefsten Wert seit einem Jahr gefallen. Auch die deutschen Erzeugerpreise sind im September um 2,1 Prozent zum Vorjahresmonat und damit stärker gesunken als erwartet.

Indessen fanden die Schweizer Exportdaten wenig Beachtung. Die Stärke des Franken gegenüber Euro und Dollar macht der Schweizer Exportwirtschaft weiter schwer zu schaffen. Im dritten Quartal sanken die Ausfuhren gegenüber dem selben Zeitraum des Vorjahres um 5,2 Prozent.

Im Blick der Anleger bleibt die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Investoren erhoffen sich Signale, ob und wann die EZB etwa ihr riesiges Wertpapierkaufprogamm ausweiten könnte. Unterdessen lockern die Banken in der Eurozone ihre Kreditvergabepolitik bei wachsender Nachfrage, wie laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) bekannt wurde. Während die Banken die Hürden für Firmenkredite weiter senkten, wurden die Standards für Kredite an Haushalte verschärft. Das mindert dem Händler zufolge etwas den Druck auf die Notenbanker, ihre Unterstützung weiter anzukurbeln. Die EZB versucht seit geraumer Zeit etwa mit einem breit angelegtes Anleihen-Kaufprogramm gegen die schwache Kreditvergabe im Währungsraum anzukämpfen.

Branchenseitig hielten sich Konsumgüterwerte im grünen Bereich. So legten die Aktien von Heineken und der Kerry Group um über eine halbes Prozent zu. Auch Adidas stieg immerhin 0,14 Prozent. Der Sportartikelhersteller schloss mit den Spezialmaschinenbauer Manz eine Kooperation zum Aufbau einer High-Tech-Schuhproduktion.

Die Manz-Papiere legten satte 4,40 Prozent zu. Hingegen rutschen die Siemens-Titel 1,02 Prozent ins Minus. Der Konzern baut ein Werk zur Fertigung von Straßenbahnen in der Türkei und investiere 30 Millionen Euro in den Standort in der Nähe von Istanbul.

Außerdem übergibt der bisherige Chef der Rüstungs- und Raumfahrtsparte von Airbus seinen Posten an den bisherigen Siemens-Manager Dirk Hoke. Die Airbus-Papiere notierten mit minus 0,96 Prozent.

Weiterhin zulegen konnten die Aktien der Deutschen Telekom. Schon am Vormittag stiegen die Papiere, nach einer Kaufempfehlung der US-Investmentbank Goldman Sachs und notieren nun mit 1,55 Prozent im Plus an der Spitze des europäischen Leitindex.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA300 2015-10-20/12:54