Deutsche Bahnindustrie mit Auftragsschub im ersten Halbjahr
Berlin (APA/Reuters) - Die deutsche Bahnindustrie hat im ersten Halbjahr einen Auftragsschub erlebt. Der Ordereingang stieg nach Angaben des...
Berlin (APA/Reuters) - Die deutsche Bahnindustrie hat im ersten Halbjahr einen Auftragsschub erlebt. Der Ordereingang stieg nach Angaben des Branchen-Verbandes VDB um mehr als die Hälfte auf 8,5 Mrd. Euro. Der Umsatz blieb mit 5,2 Mrd. Euro allerdings auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die gute Auftragsentwicklung trug auch dazu bei, dass die Beschäftigtenzahl um 3,5 Prozent auf 52.900 Personen stieg.
Für den weiteren Jahresverlauf ist der Verband optimistisch: „Wir sind zuversichtlich, dass sich auch die zweite Jahreshälfte mehrheitlich positiv in den Bilanzen der heimischen Industrie niederschlagen wird“, sagte VDB-Präsident Martin Lange am Dienstag.
Angesichts der erstarkten Konkurrenz aus China fordert die deutsche Bahnindustrie mehr staatliche Unterstützung. „Die Politik muss deutlicher Farbe bekennen für den Schienenverkehr“, sagte Lange. Weder tue die Politik genug, um Nachteile gegenüber den Rivalen aus China auszugleichen, noch um die Branche in der Forschung finanziell zu unterstützen.
Mit der Fusion zweier großer Bahntechnik-Konzern sei in der Volksrepublik der „Marktgigant“ CRRC entstanden, der inzwischen auch in Industrieländern wie den USA zum Zuge komme, sagte Lange. Vielfach gelte: „Aufträge bekommt, wer die Finanzierung mitbringt.“ Das chinesische Unternehmen profitiere von den fast unerschöpfliche staatlichen Mitteln und sei so gegenüber der deutschen Konkurrenz klar im Vorteil. Der VDB sprach sich daher für eine Ausweitung der staatlichen Exportgarantien aus, um im Wettbewerb bestehen zu können. Die sogenannten Hermes-Bürgschaften in Deutschland, sollten dabei auch für große Infrastrukturfinanzierungen gewährt werden. Die Bahnindustrie erwirtschaftet mehr als die Hälfte ihres Umsatzes im Ausland.