Flüchtlinge - Kirchen fordern „legale Wege“ in die EU
Wien (APA) - Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) fordert „legale Wege“ für Kriegsflüchtlinge in die EU und eine Neuordnung ...
Wien (APA) - Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) fordert „legale Wege“ für Kriegsflüchtlinge in die EU und eine Neuordnung des Asylwesens in Europa. Das betonte der ÖRKÖ-Vorsitzende Superintendent Lothar Pöll bei der jüngsten Vollversammlung des Ökumenischen Rates laut Kathpress in Wien.
„Bei aller Sorge, ob wir diesen massiven Zustrom bewältigen können, war das beeindruckende Engagement von hunderten Freiwilligen ein äußerst positives Zeichen, wie gut die Zivilgesellschaft in einer solchen Ausnahmesituation funktioniert“, so Pöll wörtlich. Leider werde bei Menschen, die aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und anderen Kriegsgebieten zum Teil unter Lebensgefahr nach Europa kommen, immer wieder aus politischem Kalkül von „Wirtschaftsflüchtlingen“ gesprochen. Dieser „unmenschlichen Verharmlosung“ müsse entschieden entgegengetreten werden, sagte der ÖRKÖ-Vorsitzende.
Flüchtlinge dürften nicht einfach nur als Problem gesehen werden, sie seien eine Chance und eine Bereicherung für die Gesellschaft, erinnerte Pöll. Er rief im Namen des ÖRKÖ-Vorstands alle Mitgliedskirchen auf, die kirchlichen Gemeinden zu ermutigen, auf die lokalen Politiker in ihren Heimatorten einzuwirken, „damit sie Wege zur Beschaffung von Quartieren für Flüchtlinge suchen“.
Dankbar sei festzustellen, dass - unterstützt von Caritas und Diakonie - in den Pfarrgemeinden sehr viel Positives geschieht. Pöll: „Etliche Gemeinden stellen Räume kurz- oder langfristig zur Verfügung, beteiligen sich an Projekten und mobilisieren Menschen, für die Flüchtlinge aktiv zu werden. Sie tragen entscheidend zum guten Zusammenleben mit Asylwerbern bei und versuchen, Menschen die Angst zu nehmen und gegen irreführende Propaganda aufzutreten.“
Der Ökumenische Rat wird einen ökumenischen Journalistenpreis einrichten. Dieser Preis für journalistische Leistungen im Sinn der Ökumene wird den Namen des am 16. August plötzlich verstorbenen evangelisch-lutherischen Superintendenten von Niederösterreich, Paul Weiland, tragen. Weiland war vor seiner Wahl zum Superintendenten viele Jahre als „Pressepfarrer“ tätig und u.a. an der legendären „Ökumenischen Morgenfeier“ des ORF beteiligt. Zu Beginn der Sitzung wurde im stillen Gebet des verstorbenen Superintendenten gedacht, der zu den am längsten dienenden Mitgliedern der Vollversammlung gehört hatte.