Montforter Zwischentöne: „So sieht Provinz aus?!“
Wien/Feldkirch (APA) - „So sieht Provinz aus?!“ - Der künstlerische Co-Leiter der „Montforter Zwischentöne“, Folkert Uhde, erinnert sich noc...
Wien/Feldkirch (APA) - „So sieht Provinz aus?!“ - Der künstlerische Co-Leiter der „Montforter Zwischentöne“, Folkert Uhde, erinnert sich noch an seine Überraschung, als er das im Jänner eröffnete Montforthaus in Feldkirch erstmals sah. Heute zeichnet der Wahlberliner gemeinsam mit Hans-Joachim Gögl für das Festival verantwortlich, das drei Mal jährlich einen niederschwelligen Zugang zu hochwertiger Kultur bieten will.
Hauptstandort ist dabei das 44 Mio. Euro teure Montforthaus, das mit seiner modernen Architektur wie ein UFO in der Feldkircher Altstadt gelandet ist. Das Kultur- und Kongresszentrum steht unter dem Jahr für Fremdveranstalter offen und hat mit den Zwischentönen seine einzige eigene Veranstaltungsreihe im Tableau. Drei lange Wochenenden will man thematisch gestalten, um eine gewisse Grundschwingung übers Jahr hinweg zu erzeugen, nicht nur ein kurzes Aufflackern, unterstrich Geschäftsführer Edgar Eller bei einem Pressetermin am Dienstag in Wien. Ziel sei dabei stets, die Menschen aus der Komfortzone des Konsumieren zu bringen und aktiv zu beteiligen. „Gemeinschaft kann man nicht downloaden“, so Gögl.
Zum Auftakt im Februar stand „anfangen. Über das Beginnen“, dem im Juli „streiten. Zum Glück Konflikt?!“ folgte. Als drittes Element tritt nun im November „glauben. Zwischen Zweifel und Offenbarung“ hinzu. Als Höhepunkt ist am 1. Advent, dem 29. November, von 6 Uhr bis 21 Uhr ein Kompendium aus Konzerten und kurze Vorstellungen zu zehn Mystikern angesetzt. Barockviolinistin Midori Seiler interpretiert die Rosenkranzsonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber in der Kapelle des Landeskonservatoriums.
Übertragen werden diese Konzerte ins Monforthaus, für das Erwin Redl unter dem Titel „Silent Swing“ eine Pendel-Lichtinstallation schafft, die einen Ruhe- und Meditationsraum bilden soll. Als verbindendes Element zwischen den beiden Standorten dient der Ganahl-Steg über die Ill. Dieser wird von Rose Epple und Alex Valder mit Glaubensfragen zu einer „Kapelle für 30 Sekunden“ umgestaltet. Eher die Zweifler bedient zwei Tage zuvor die „Kleine Nachtmusik“, bei der Philosoph Andreas Urs mit dem Alphornisten Balthasar Streiff einen philosophischen Streifzug zu den großen Zweiflern der Weltliteratur unternimmt.
(S E R V I C E - www.montforter-zwischentoen.at)