Weitere ERC-Förderung für Knoblich und Selberherr
Wien (APA) - Jürgen Knoblich vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) und Siegfried Selberherr von der Technischen Universität (TU)...
Wien (APA) - Jürgen Knoblich vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) und Siegfried Selberherr von der Technischen Universität (TU) Wien erhalten einen weiteren Wissenschaftsförderpreis des Europäischen Forschungsrats (ERC). Die beiden wurden bereits mit einem hoch dotierten „Advanced Grant“ des ERC ausgezeichnet und waren nun auch in der ERC-Förderschiene „Proof of Concept“ erfolgreich.
Mit der „Proof of Concept“-Förderung stellt der Europäische Forschungsrat Mittel für Forscher zur Verfügung, die bereits einen ERC-Preis erhalten haben. Mit der Förderung will der ERC die Kluft zwischen Grundlagenforschung und frühen Phasen einer marktfähigen Innovation überbrücken. Insgesamt 44 Forscher erhalten jeweils 150.000 Euro, um das wirtschaftliche oder innovative Potenzial der Ergebnisse ihrer ERC-geförderten Forschungsarbeit auszuloten, wie aus einer Aussendung des Forschungsrats am Dienstag hervorgeht.
Knoblich, stellvertretender Direktor des IMBA, einem Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, hat 2009 einen hochdotierten „Advanced Grant“ erhalten. Ihm und seinen Team ist es 2013 gelungen, aus verschiedenen Arten menschlicher Stammzellen die frühen Entwicklungsstadien des menschlichen Gehirns in einem dreidimensionalen Organkultur-Modell nachzubilden. Solche Mini-Hirne bieten als Organkultur die Möglichkeit, nicht nur die Aktivitäten der Nervenzellen und ihre Kommunikation in einer frühen Entwicklungsphase zu studieren. Sie haben auch großes Potenzial für die Erforschung von Krankheiten und Entwicklung von Medikamenten - und dieses will Knoblich in dem Projekt erheben.
Selberherr, Professor am Institut für Mikroelektronik der TU Wien, erhielt 2010 einen „Advanced Grant“, um den sogenannten Elektronenspin für die Verarbeitung und nichtflüchtige Speicherung von Information zu erforschen. Die heute eingesetzte Halbleiterelektronik basiert auf dem Transport elektrischer Ladung mittels Elektronen. Um auf diese zeit- und energieaufwendige Beförderung zu verzichten, will man in der Spintronic das magnetische Moment von Elektronen („Spin“) nutzen. In seinem „Proof of Concept“-Projekt will Selberherr die gängige elektronische Flip-Flop-Schaltung mit Spintronic verwirklichen, mit dem Vorteil, sie damit kleiner, kompakter, schneller, energiesparender und billiger zu machen.