Heftige Debatte in Serbien nach Kosovo-Forderung von Prominenten
Belgrad (APA) - Die Forderung der Präsidenten der serbischen Akademie der Wissenschaften (SANU), Vladimir Kostic, die frühere serbische Prov...
Belgrad (APA) - Die Forderung der Präsidenten der serbischen Akademie der Wissenschaften (SANU), Vladimir Kostic, die frühere serbische Provinz Kosovo in die Selbstständigkeit zu entlassen, sorgt für heftige Debatten in Serbien. Nach scharfen Attacken auf Kostic unter anderem durch Präsident Tomislav Nikolic, bekundeten am Dienstag mehr als hundert prominente Persönlichkeiten des Landes ihre Unterstützung.
In einem öffentlichen Unterstützungsschreiben forderten mehr als hundert Universitätsprofessoren, Anwälte, NGO-Aktivisten und Journalisten die Institutionen auf, den Dialog über Themen zuzulassen, welche die Öffentlichkeit polarisierten. Kostic hatte als erster prominenter Serbe gefordert, dass „jemand dem Volk sagen muss, dass der Kosovo weder de facto noch de jure mehr in unseren Händen ist“ und damit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Die einstige südserbische Provinz sei für „Serbien verloren“, hatte Kostic erklärt. Es gelte, den Weg zu finden, „mit Elementen der Würde den Kosovo zu verlassen“.
Präsident Nikolic hatte die Akademie der Wissenschaften daraufhin sogar aufgefordert, Kostic seines Amtes zu entheben. Der serbische Regierungschef Aleksandar Vucic hat es dagegen vermieden, sich zu der in der Öffentlichkeit äußerst umstrittenen Aussage von Kostic direkt zu äußern. Er würde großen Respekt für den Präsidenten der Wissenschaftsakademie haben, meinte er am Sonntag ausweichend.