Kurswechsel der Türkei? Assad soll noch etwas bleiben
Die türkische Regierung soll bereit sein, Assads Verbleib in seinem Amt für eine Übergangszeit von sechs Monaten hinzunehmen.
Ankara – Die Türkei vollzieht offenbar einen Kurswechsel in ihrer Syrien-Politik und besteht nicht mehr auf einem sofortigen Sturz von Machthaber Bashar al-Assad. Die türkische Regierung sei bereit, Assads Verbleib in seinem Amt für eine Übergangszeit von sechs Monaten hinzunehmen, sagten zwei Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag in Ankara.
„An den Plänen für ein Ausscheiden Assads wird gearbeitet“, sagte einer von ihnen. Assad könne danach noch für ein halbes Jahr an der Macht bleiben „und wir akzeptieren das, weil das endgültige Aus für ihn garantiert wird“.
„Wir sind in den Gesprächen mit den USA und anderen Alliierten in dieser Frage bis zu einem gewissen Punkt vorangekommen“, sagte einer der Regierungsvertreter weiter. Eine Übereinstimmung in der Frage, wann die halbjährige Übergangsperiode beginne, gebe es noch nicht. Es werde aber nicht mehr lange bis dahin dauern.
Die Frage, was mit Assad geschehen soll, ist ein wesentlicher Streitpunkt unter den beteiligten Ländern, die auf ein Ende des Konflikts in Syrien hinarbeiten. Die Türkei zählte bisher zu den harten Befürwortern einer schnellen Entmachtung des syrischen Machthabers. Gestützt wird dieser noch von Russland und dem Iran. (APA/Reuters)