Ban setzt für Beruhigung im Nahost-Konflikt ein
Jerusalem (APA/dpa) - UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat bei einem kurzfristigen Besuch im Nahen Osten zu einem Ende der Gewalt zwischen Is...
Jerusalem (APA/dpa) - UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat bei einem kurzfristigen Besuch im Nahen Osten zu einem Ende der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern aufgerufen. „Was fehlt, ist ein politischer Horizont“, sagte Ban bei einem Treffen mit Israels Staatspräsidenten Reuven Rivlin.
Die Gewalt untergrabe nur das legitime Streben der Palästinenser nach einem eigenen Staat, betonte er. „Wenn wir nicht schnell handeln, wird die Lage weiter eskalieren“, warnte Ban. Es sei aber noch nicht zu spät, die Gewalt zu stoppen. Sein Besuch war überschattet von neuen blutigen Zwischenfällen mit mehreren Toten.
Als ein Auslöser der jüngsten Gewaltwelle gelten Streitigkeiten um den Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in der Jerusalemer Altstadt, die Israel 1967 erobert und später annektiert hatte. Rivlin sagte bei dem Treffen mit Ban, der Tempelberg sei „von Leuten, die einen Religionskrieg entfachen wollen, als Geisel genommen worden“. Ban wollte später auch mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu und den Palästinenser-Präsidenten Mahmoud Abbas treffen.
Netanyahu kommt am Mittwoch am frühen Abend in Berlin mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen. Dabei geht es nach Angaben der Regierung um die Sicherheitslage in Israel und der gesamten Nahost-Region.
Am Donnerstag will Netanyahu in Berlin vor seinem Rückflug auch mit US-Außenminister John Kerry über eine Lösung des Konflikts beraten. Zwischen Washington und Jerusalem gab es zuletzt erhebliche Differenzen über das Vorgehen der Israelis gegen die Palästinenser. Das US-Außenministerium hatte von „exzessiver Gewaltanwendung“ gesprochen und Palästinensern, aber auch Israel Terrorakte vorgeworfen.
~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA520 2015-10-20/16:59