Nach Wien-Wahl: Grüne sehen Verhandlungen mit Zuversicht entgegen

Wien (APA) - Die Grünen sehen den Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ in Wien mit Zuversicht entgegen. Das betonte die grüne Vizebürgermeist...

Wien (APA) - Die Grünen sehen den Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ in Wien mit Zuversicht entgegen. Das betonte die grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou am Dienstag in einer Aussendung. Sie führte ins Treffen, dass Rot-Grün die beliebteste Regierungsvariante in Wien sei. Dem Wunsch der Wähler werde somit nachgekommen.

„Wir gehen davon aus, dass die Verhandlungen fair, ehrlich und auf Augenhöhe verlaufen werden“, so Vassilakou - die heute auch bereits ein „Kernverhandlungsteam“ präsentierte. Neben ihr selbst werden darin Klubobmann David Ellensohn, Landesgeschäftsführerin Angela Stoytchev, Landessprecher Georg Prack, die stellvertretende Klubobfrau Jennifer Kickert und Budgetsprecher Martin Margulies vertreten sein.

Die SPÖ wisse, was sie mit den Grünen bekomme, nämlich mutige Regierungsarbeit mit Handschlagqualität, versprach Klubchef David Ellensohn: „Für uns sind Fragen der Bildung, des leistbaren Wohnens, der Lebensqualität und der Menschenrechte ganz zentral. Wir wollen eine Stadt der Menschlichkeit und des sozialen Zusammenhalts. Das haben wir vor, während und auch nach dem Wahlkampf deutlich gesagt.“ Wichtig sei nun vor allem, dass die Verhandlungen in diesen Bereichen klare Ziele für Wien 2020 hervorbrächten, befand Ellensohn.

Die ÖVP - die nun jedenfalls vorerst nicht zum Zug gekommen ist - gab sich nicht wirklich überrascht. Man habe die Entscheidung erwartet, erklärte der neue Wiener ÖVP-Chef Gernot Blümel gegenüber der APA. Wobei er keinen Hehl daraus machte, dass ihm ein anderes Ergebnis lieber gewesen wäre: „Dass wir keine Freunde von Rot-Grün sind, ist kein Geheimnis.“ Denn Rot-Grün habe die Stadt zwar um eine Fußgängerzone reicher, die Menschen hingegen um „viele wirkliche Zukunftsthemen“ ärmer gemacht.

„Vermutlich war für die SPÖ ausschlaggebend, dass die Grünen wirklich alles dafür tun würden, um wieder in der Regierung zu sein - auch wenn dafür alle eigenen Überzeugungen über Bord geworfen werden“, mutmaßte der Chef der Stadt-Schwarzen. Sollte der Bürgermeister mit den Grünen auf keinen „grünen“ Zweig kommen, sei man aber weiter gesprächsbereit. Wenn auch mit einer Einschränkung: Eine Koalition um der Koalition willen werde es mit der ÖVP nicht geben, stellte Blümel klar.

Bei einer ÖVP-Regierungsbeteiligung wäre „Wirtschaft und Arbeit“ das zentrale Thema für die kommenden fünf Jahre. Vorbereiten wolle man sich für den Fall der Fälle jedenfalls - wobei etwaige Verhandlungs-Eckpunkte im Landesparteivorstand besprochen werden sollen, wie es heute hieß.