UN-Bericht kritisiert verbreitete Gewalt gegen Frauen
New York (APA/AFP) - Ein UN-Bericht zur Lage der Frauen in der Welt hat verbreitete Angriffe auf Mädchen und Frauen kritisiert. Frauen seien...
New York (APA/AFP) - Ein UN-Bericht zur Lage der Frauen in der Welt hat verbreitete Angriffe auf Mädchen und Frauen kritisiert. Frauen seien heute besser gebildet und lebten länger, doch mehr als ein Drittel sei Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt geworden, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht.
Die Koautorin Francesca Grum sprach von einem „weltweiten Problem“ und beklagte, dass nur „eine Minderheit der Frauen über ihre Gewalterfahrung zu sprechen wagt“. Demnach erstatten nur zehn Prozent der Opfer Anzeige.
Der Bericht ist der sechste seiner Art und zeichnet aufgrund von rund 200 Indikatoren ein Bild der Lage der Mädchen und Frauen in 102 Ländern. Grum hob hervor, dass sich die Lage in den vergangenen 20 Jahren verbessert habe, es aber noch längst keine Gleichstellung gebe. Auch seien die Unterschiede zwischen den Regionen ausgeprägter.
Dem Bericht zufolge liegt die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen bei 72 Jahren gegenüber 68 bei Männern. Jedoch haben nur 50 Prozent der arbeitsfähigen Frauen einen Job gegenüber 77 Prozent der Männer.
Der Bericht umfasst auch neue Zahlen zur unbezahlten Arbeit von Frauen und zur Gewalt gegen Frauen. Das letztgenannte Problem wurde vor 20 Jahren nicht einmal erwähnt in den Berichten und bleibt heute weit verbreitet. Immerhin beginnt sich aber die Haltung zu sexueller Gewalt und Misshandlungen in der Ehe in den meisten Ländern zu ändern, wie der Bericht hervorhebt. Demnach haben mittlerweile mindestens 119 Länder Gesetze gegen häusliche Gewalt, 125 gegen sexuelle Belästigung und 52 gegen Vergewaltigung in der Ehe.
~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA605 2015-10-20/19:39