Tor in letzter Minute rettet Wackers Fünf-Punkte-Vorsprung
Ein ersatzgeschwächter FC Wacker gewann beim FC Liefering durch ein Elfmetertor in der Nachspielzeit mit 1:0. Es war der siebente Sieg im ebensovielten Auswärtsspiel, die Tiroler bleiben souverän Tabellenführer.
Aus Grödig: Tobias Waidhofer
Grödig – Sieben der 19 Auswärtstore des FC Wacker gingen vor dem Sky-Go-Erste-Liga-Match am Dienstagabend in Liefering auf das Konto von Thomas Pichlmann. Damit zeichnet der Goalgetter für knapp 40 Prozent der schwarzgrünen Erfolgserlebnisse in der Fremde verantwortlich. Weil der ehemalige Italien-Legionär wegen einer Meniskusreizung derzeit auf Krücken geht, mussten aber andere in die Bresche springen. Das schwarzgrüne Land brauchte in Grödig neue Helden.
Doch Alex Gründler, der Pichlmann als Solospitze ersetzte, konnte einem in den ersten 45 Minuten leidtun. Der wackere Vorkämpfer rackerte viel, warf sich in jeden Zweikampf – nur Bälle bekam er kaum.
Zweikampfstarke Viererkette
Das lag vor allem daran, dass die Lieferinger Jungbullen von Beginn an das befürchtete Powerplay (67:33 Prozent Ballbesitz nach 20 Minuten) aufzogen. Teilweise war es ein Genuss, den jungen Ballkünstlern Masaya Okugawa, Dimitri Oberlin und besonders David Atanga auf die Füße zu schauen. Doch zum Glück waren die Hochbegabten nicht auf den Endzweck aus.
Spätestens am Strafraum war bei extrem zweikampfstarken Tiroler Viererkette (Hölzl, Popp, Hauser, Lercher) Endstation. Nur einmal wurde es brenzlig, doch Oberlin vergab nach 16 Minuten alleinstehend die große Chance auf die Bullen-Führung.
So gut man hinten stand, so wenig ging nach vorne. Erst in der 42. Minute hätte sich der FC Wacker fast als Musterbeispiel an Effektivität präsentiert – in seiner besten Aktion in Durchgang eins spielte Gründler Alex Riemann frei, vom Deutschen ging der Ball zu Michael Lercher, der aber doppelt an Liefering-Goalie Lawrence Atti scheiterte. Es ging torlos in die Pause.
Der zweite Durchgang begann mit einer Liefering-Chance: Der Okugawa-Abschluss stellte Grünwald aber vor keine Probleme. In der 57. Minute hatte dann der FC Wacker quasi aus dem Nichts die zu diesem Zeitpunkt größte Möglichkeit im Spiel: Nach schönem Riemann-Pass bediente Flügelflitzer Flo Jamnig Solospitze Gründler mit einem idealen Stanglpass – der Schwazer scheiterte aber aus kurzer Distanz an Atti. Kurz danach probierte es Jamnig mit einem Volleyschuss, der erneut eine Beute von Atti wurde.
Gründlers Energieanfall belohnt
Irgendwie hatte man das Gefühl, dass die Innsbrucker mit der Doppelchance den Salzburgern endgültig die Nerven zogen. Die Lieferinger, bei denen der Tiroler Alex Joppich rechts hinten durchspielte, taten sich immer schwerer, Gefahrenmomente zu kreieren. Was freilich auch an Defensivmann Christoph Freitag lag, der sich auch angeschlagen in jeden Zweikampf warf. Erst in der 70. Minute kam Smail Prevljak wieder zu einem Abschluss.
Wacker-Trainer Klaus Schmidt brachte in der Folge mit Rami Tekir eine weitere Kreativkraft. Zum Helden wurde aber schließlich doch noch Gründler: In der Nachspielzeit wurde der Angreifer nach einem Energieanfall im Strafraum gelegt, den Strafstoß verwandelte Freitag in der 92. Minute eiskalt. Der FC Wacker bleibt eine Auswärtsmacht.
Sky Go Erste Liga, Ergebnisse der 14. Runde:
SKN St. Pölten - Kapfenberger SV 1:2 (0:1)
Tore: Segovia (55./Elfer) bzw. Frieser (21.), Joao Victor (74.)
SC Wr. Neustadt - Austria Klagenfurt 1:1 (0:1)
Tore: Klaric (82.) bzw. Kager (4.)
FC Liefering - Wacker Innsbruck 0:1 (0:0)
Tor: Freitag (92./Elfer)
LASK Linz - SC Austria Lustenau 2:1 (0:0)
Tore: Dovedan (47.), Gartler (54.) bzw. Dossou (55.).
Gelb-Rot: Wießmeier (Lustenau, 95.)
FAC - Austria Salzburg 2:2 (0:1)
Tore: Aydogdu (53.), Sadovic (76.) bzw. Öbster (40.), Palibrk (62.)