Gesellschaft

UNO-Bericht: Ein Drittel der Frauen weltweit sind Gewalt-Opfer

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© dpa/Jörg Lange

Die Lage von Frauen weltweit verbessert sich. Doch ein neuer UN-Bericht zeigt auch, dass immer noch viele Frauen Opfer von Gewalt werden. Und auch bis zur Gleichberechtigung am Arbeitsplatz ist es noch ein weiter Weg.

New York – Frauen weltweit leben länger, sind unabhängiger und haben besseren Zugang zu Bildung als früher. Das ist das Ergebnis eines am Dienstag vorgestellten Berichts der Vereinten Nationen in New York. Die Lebenserwartung von Frauen liegtdemnach bei durchschnittlich 72 Jahren, die von Männern im Schnitt bei 68. Bei beiden Geschlechtern waren es 1995noch acht Jahre weniger.Besonders auf dem Arbeitsmarkt sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern weiter groß. Die Gleichberechtigung von Frauen ist eines der 17 kürzlich verabschiedeten Entwicklungsziele der UN bis 2030.

Die Sterblichkeitsrate von Müttern sank zwischen 1990 und 2013 um 45 Prozent. Statt bei 380 liegt sie nun bei 210 Toten pro 100 000 Geburten.Dass Frauen bei ihrer Heirat mit 25 durchschnittlich Jahren außerdem älter als früher sind, deutet laut UN auf höhere Bildungsabschlüsse und einen steigenden Anteil von arbeitenden Frauen hin. Trotzdem seien weltweit immer noch 26 Prozent aller Mädchen unter 18 Jahren verheiratet.

Auch in der Arbeitswelt gibt es große Unterschiede: Während dem Bericht zufolge 77 Prozent der Männer arbeiten, sind es nur 50 Prozent der Frauen. Sie arbeiten zudem häufiger in schlechter bezahlten Jobs. Der Durchschnittsverdienst von Frauen liegt demnach meist bei 70 bis90 Prozent von dem, was Männer verdienen. Dabei sindan Hochschulen inzwischen mehr Frauen als Männer registriert.

Und auch Gewalt gegen Frauen bleibt ein großes Problem: Etwa ein Drittel aller Frauen werde im Laufe des Lebens Opfer von Gewalt, heißt es in dem Bericht. Rund 60 Prozent melden diese Taten den Angaben zufolge nicht.

Der UN-Frauenbericht wird seit 1995 regelmäßig erstellt. Die am Dienstag präsentierte Fassung ist die sechste Ausgabe. Dafür wurden laut UN Daten nationaler und internationaler Studien ausgewertet. (dpa)