Reiche Jäger, seltene Tiere - Trophäenjagd in Afrika
Johannesburg (APA/dpa) - Löwe, Elefant, Nashorn: Nach Angaben von Tierschutzorganisationen gehen allein in Afrika jährlich rund 18.000 meist...
Johannesburg (APA/dpa) - Löwe, Elefant, Nashorn: Nach Angaben von Tierschutzorganisationen gehen allein in Afrika jährlich rund 18.000 meist gut betuchte Ausländer auf die legale Jagd nach Trophäen und töten dabei mehr als 100.000 Wildtiere. Einige Fälle:
- Im Juli 2015 soll ein US-Zahnarzt den wegen seiner schwarzen Mähne bekannten Löwen „Cecil“ aus Simbabwes Hwange-Nationalpark gelockt haben, in dem die Jagd verboten ist. Er zahlte Berichten zufolge umgerechnet rund 45.000 Euro für die Jagd neben dem Schutzgebiet - angeblich mit Pfeil und Bogen. Erst 40 Stunden später wurde der verletzte „Cecil“ mit einem Schuss von seinen Qualen erlöst.
- Wegen einer umstrittenen Elefantenjagd bat König Juan Carlos im April 2012 die Spanier öffentlich um Entschuldigung. Der private Luxus-Jagdausflug in Afrika war bekanntgeworden, weil der Monarch sich in Botswana eine Hüfte gebrochen hatte und in Madrid operiert werden musste.
- Die umstrittene Elefantenjagd eines hohen Beamten aus dem Thüringer Umweltministerium löste 2014 einen Sturm der Entrüstung aus. Der Mann hatte im Dezember 2013 bei einem privaten Jagdurlaub in Afrika einen Elefantenbullen erlegt und danach mit Fotos im Ministerium geprahlt. Elefantenjagd war zu der Zeit in Botswana teilweise noch erlaubt.
- Ein US-Amerikaner ersteigerte bei einem „Safariclub“ in Texas für 350.000 Dollar die Erlaubnis, ein seltenes Spitzmaulnashorn in Namibia zu erlegen. Er schoss das Tier im Mai 2015 nach mehrtägiger Jagd im Busch des südwestafrikanischen Landes. Von der vom Aussterben bedrohten Nashorn-Art leben weltweit nur noch etwa 5.000 Tiere.
(S E R V I C E - Pro Wildlife zu Trophäenjagd: http://dpaq.de/NQinL - Nationalparkbehörde Simbabwe zur Löwenjagd: http://dpaq.de/qqX5B)