Studie: Nicht nur der IS plündert Kulturgüter in Syrien
New York (APA/sda/afp) - Die Plünderung von Kulturgütern in Syrien geht nicht nur auf das Konto der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS...
New York (APA/sda/afp) - Die Plünderung von Kulturgütern in Syrien geht nicht nur auf das Konto der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Wie eine am Mittwoch in der Zeitschrift „Near Eastern Archeology“ veröffentlichte Studie zeigt, sind auch die anderen Kriegsparteien verantwortlich.
Für die Studie des US-Archäologen Jesse Casana von der Universität Dartmouth im US-Bundesstaat New Hampshire wurden Satelliten-Aufnahmen von 1300 archäologischen Stätten in Syrien ausgewertet. Dies entspricht etwa einem Sechstel des Bestandes.
Die vom IS zu verantwortenden Zerstörungen seien „schrecklich“, sagte Casana der Nachrichtenagentur AFP. „Es gibt aber Zerstörungen von einem ebenso großen Ausmaß an einer großen Anzahl von Stätten in Syrien.“
Die Zerstörungen in den Gebieten, die vom Islamischen Staat kontrolliert werden, seien oftmals gravierender. Es gebe aber Beweise für Zerstörungen in Gebieten, die von den syrischen Regierungstruppen, von kurdischen oder sonstigen oppositionellen Gruppen kontrolliert würden. Es sei „ein Problem des Krieges“, nicht ein spezifisches IS-Problem.
Der IS hatte die Zerstörung historischer Stätten in Syrien eigens in Szene gesetzt, insbesondere in der Oasenstadt Palmyra. So sprengten die IS-Dschihadisten Anfang Oktober den berühmten, 2000 Jahre alten Triumphbogen von Palmyra.