Der heimliche Revolutionär: AzW ehrt Urania-Architekt Max Fabiani
Wien (APA) - Viele kennen die Wiener Urania. Aber wer kennt noch deren Architekten? Der gebürtige Slowene Max Fabiani gehörte einst zu den p...
Wien (APA) - Viele kennen die Wiener Urania. Aber wer kennt noch deren Architekten? Der gebürtige Slowene Max Fabiani gehörte einst zu den prominenten Architekten der Habsburger-Monarchie, ist heutzutage zumindest in Österreich jedoch in die zweite Reihe gerückt. Das Wiener AzW ehrt den Baukünstler am Umbruch zur Moderne nun mit einer Ausstellung, die am Mittwoch präsentiert wurde.
Der Anlass ist der 150. Geburtstag Fabianis, der 1865, im Jahr der Ringstraßen-Initiierung, bei San Daniele im heutigen Slowenien geboren wurde. Er etablierte sich in Wien alsbald als Mitglied der Secession und Schüler von Otto Wagner und stand in gutem Kontakt mit Thronfolger Franz Ferdinand. Wie nur wenige setzte er sich in seinen Arbeiten mit den technischen Fortschritten seiner Zeit auseinander, haderte aber auch mit ihnen. „Niemand kann Fabiani ignorieren, wenn man über die Architektur der Monarchie spricht“, unterstrich in diesem Zusammenhang Kurator Andrej Hrausky vor der Eröffnung.
Frappant ist jedenfalls die Bandbreite der Arbeiten, die sich in Wien zwischen dem stark an historistischen Traditionen angelehnten Palais Palmer in der Lehargasse (1911) und dem für die Möbelfirma Portois & Fix in der Ungargasse errichteten Haus (1900) erstreckt, das mit seiner reinen Fliesenfassade heute noch modern wirkt. An Fabiani lasse sich die Wellenbewegungen und die innere Zerrissenheit der Architektur am Wendepunkt zwischen Historismus und Moderne gut ablesen, betonte AzW-Chef Dietmar Steiner. Die Schau zeigt neben den Wiener Projekten auch zahlreiche Arbeiten aus Italien und Slowenien, wobei biografische Brüche wie Fabianis Tätigkeit als Bürgermeister von San Daniele unter den italienischen Faschisten von 1935-45 weitgehend ausgespart bleiben.
Übernommen wurde die Ausstellung aus Slowenien, wo Fabiani heuer nicht zuletzt deshalb ausgiebig gefeiert wird, weil er den inoffiziellen Stadterneuerungsplan für Ljubljana nach dem schweren Erdbeben von 1895 zeichnete. Entsprechend hob der slowenische Botschafter Andrej Rahten das grenzverbindende Moment in Fabianis Vita hervor, das am Abend unter anderen auch Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) und seine slowenische Amtskollegin Julijana Bizjak Mlakar bei der Eröffnung würdigen wird.
(S E R V I C E - „Max Fabiani. Architekt der Monarchie“ im AzW, Museumsplatz 1, 1070 Wien bis 30. November. www.azw.at)