Heta-Finanzplan - Aktionärsgruppe fordert mehr Transparenz
Wien/Klagenfurt (APA) - Der mittelfristige Finanzplan der Heta stößt bei einer großen Gläubiger-Gruppe nur auf eine verhaltene Resonanz. Die...
Wien/Klagenfurt (APA) - Der mittelfristige Finanzplan der Heta stößt bei einer großen Gläubiger-Gruppe nur auf eine verhaltene Resonanz. Die Offenlegung sei zwar ein erster Schritt, die Transparenz werde damit jedoch nicht wesentlich erhöht, reagierte Anwalt Leo Plank im Namen der sogenannten „Ad-Hoc“-Gruppe. Es brauche eine vollständige, unabhängige Beurteilung („Due Diligence“) nach internationalem Standard.
Die Gläubiger bekämen weiter keinen umfassenden Einblick in die wirtschaftliche Situation der Heta und ihre Vermögensgegenstände. „Hier werden im Nachhinein Vorgehensweisen gerechtfertigt, zu denen die Gläubiger niemals die Möglichkeit hatten, Stellung zu nehmen“, schreibt Plank in einer Aussendung am Mittwoch. Zugleich lehnt er den Generalvergleich mit der BayernLB ab. Die Fortführung der Berufung der Heta gegen das erstinstanzliche Urteil in München zugunsten der BayernLB sei „ein erstes Zeichen, dass die Heta die Bedenken der Gläubiger ernst zu nehmen beginnt“.
Das Land Kärnten will mit Rückendeckung der Republik Österreich den Heta-Gläubigern, die Anleihen mit einer Haftung des Landes halten, noch heuer ein Vergleichsangebot vorlegen und die Papiere mit einem Abschlag zurückkaufen. Kolportiert wird ein Kaufpreis von 50 bis 60 Prozent des Nominale, obwohl das Land für 100 Prozent haftet. Gläubiger laufen dagegen Sturm und verlangen hundert Prozent.
Vertreter der Republik Österreich bestreiten zwar nicht, dass angesichts der Landeshaftungen rechtlich den Gläubigern 100 Prozent zustehen würden. Aber es hätte allen schon bei der Zeichnung der Anleihen klar sein müssen, dass das Land mit seinem Jahresbudget von 2 Mrd. Euro niemals aushaftende Anleihen von 11 Mrd. Euro bedienen könnte und die Haftungen daher nicht einforderbar seien. Würden die Gläubiger auf ihrem Recht bestehen, dann gäbe es jahrelange Prozesse mit entsprechenden Kosten, vermutlich eine Insolvenz Kärntens, die am Ende wieder nur eine Quote unter 100 Prozent bringen könnte. Daher wäre es ökonomisch sinnvoller für die Anleihegläubiger, jetzt einem Kompromiss zuzustimmen, mit dem sofort und ohne Zusatzkosten Geld fließt, auch wenn es vielleicht nur 50 bis 60 Prozent wären.
~ WEB www.heta-asset-resolution.com ~ APA368 2015-10-21/14:04