Flüchtlinge - Kroatien: Kein Grund Flüchtlingsstrom zu begrenzen
Tovarnik (APA) - Der kroatische Innenminister Ranko Ostojic sieht keinen Grund dafür, den Flüchtlingszustrom durch sein Land wie von Sloweni...
Tovarnik (APA) - Der kroatische Innenminister Ranko Ostojic sieht keinen Grund dafür, den Flüchtlingszustrom durch sein Land wie von Slowenien gefordert zu begrenzen. „Es gibt keine Begrenzungen in Österreich und Deutschland“, sagte Ostojic am Mittwoch dem kroatischen Sender HRT in Opatovac. Kroatien sei bereit, einen Teil der Flüchtlinge zurückzuhalten, allerdings nicht in dem von Slowenien angestrebten Ausmaß.
Slowenien hatte versucht, die tägliche Einreise aus Kroatien auf höchstens 2.500 Menschen zu begrenzen, musste dies am Montagabend angesichts der dramatischen Situation aber aufgeben. „Die Hälfte von denen, die nach Kroatien kommen, muss im Laufe des Tages weitertransportiert werden. Um den Rest werden wir uns kümmern“, erklärte Ostojic.
Im Fall Sloweniens sieht er das größte Problem in der Organisation. „Das Hauptproblem entstand dort deswegen, weil man versucht, eine langwierige Registrierung durchzuführen. Diese ist im Hinblick darauf, dass sie in Griechenland nicht durchgeführt wurde, aber nicht notwendig“, so Ostojic.
Das kroatische System sei viel schneller, betonte Ostojic. „Sie hätten das gleiche anwenden können“, fügte er hinzu und forderte, die Verfahren zu beschleunigen, denn die Flüchtlinge wollten weder in Kroatien noch in Slowenien bleiben. „Sie befinden sich im Transit“, fügte er hinzu.
Seit Mitte September, als Kroatien zum Transitland auf der Balkan-Route wurde, passierten nach Angaben des Innenministeriums mehr als 210.000 Flüchtlinge das Land. Allein am Dienstag waren es mehr als 6.000, in der Nacht auf Mittwoch kamen weitere 1.800. Gegen Mittag kamen laut Medienbeichten mehr als 3.000 Flüchtlinge in das Land, nachdem sie zuvor stundenlang an der serbisch-kroatischen Grenze gewartet hatten.