Erste Liga

Videostudium statt Geburtstagstorte für Wacker-Trainer Schmidt

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Wacker-Trainer Klaus Schmidt feierte gestern seinen 48. Geburtstag beim Videostudium. Der Held von Grödig, Christoph Freitag, ist angeschlagen. Die Magnetresonanz-Untersuchung musste auf heute verschoben werden.

Von Tobias Waidhofer

Innsbruck –Es gibt die Sorte Menschen, die an ihrem Geburtstag einen Party-Marathon veranstaltet. Und es gibt jene, die so wenig Aufsehen wie möglich um den eigenen Ehrentag machen will. Wacker-Trainer Klaus Schmidt gehört zur zweiten Kategorie. Der nunmehr 48-Jährige bedankte sich gestern freundlich für Gratulationen, sein Fokus indes lag bereits auf morgen (18.30 Uhr) – dann empfängt Austria Lustenau die Schwarzgrünen zum kleinen Westderby.

„Ich werde meinen Geburtstag heute mit Austria Lustenau verbringen“, lachte Schmidt gestern. Videostudium statt Geburtstagstorte sozusagen. Erst nach getaner Arbeit will sich der Coach „ein gutes Achterl Wein“ gönnen.

Das hat er sich nach einem perfekt aufgegangenen Matchplan beim FC Liefering (1:0) auch verdient. „Wir haben uns vorgenommen, kompakt zu stehen, wollten nicht so viel vom Spiel haben. Die Defensivleistung war hervorragend.“ Das große Aber folgte auf dem Fuß: „Gegen Lustenau brauchen wir einen anderen Plan.“ Dort könnte morgen der achte Auswärtssieg im ebensovielten Spiel eingefahren werden.

Die zahlreichen späte Tore, die Siege trotz angespannter Personalsituation: Der FC Wacker schwebt – mit Ausnahme des jüngsten 1:3 gegen St. Pölten – wie auf einer Wolke über der Sky Go Erste Liga – und punktet wie ein Titelkandidat. Für Sky-Experte Alfred Tatar sind die Schwarzgrünen längst der Favorit auf den Aufstieg: „Sieben Siege in Folge, wer macht das? Vielleicht Bayern München in Deutschland. Innsbruck ist in dieser Liga auf einem sehr hohen Niveau. Wenn man dieses Niveau hält, dann ist Innsbruck ein großer Kandidat für den Meistertitel.“

Vor vier Monaten noch fast abgestiegen, jetzt Vergleiche mit den Bayern – für Klaus Schmidt geht das alles viel zu schnell. „Auch andere Mannschaften punkten oft mit späten Toren. Wir müssen noch reifen.“ Und vor allem droht der nächste personelle Engpass – Goldtorschütze Christoph Freitag hatte sich in Grödig das Knie verdreht und klagte gestern über Schmerzen. Der anberaumte Magnet­resonanz-Termin in Hochrum am späten Nachmittag musste aber auf heute (9.30 Uhr) verschoben werden. Die schwere Knieverletzung von Anna Fenninger hatte den Terminplan von Vereinsarzt Christian Hoser komplett durcheinandergeworfen.

Vorerst gibt der Blick zurück auf den Dienstagabend, auf das besagte Liefering-Spiel, aber genügend Kraft. „Solche Siege sind immer schön. Wir haben es defensiv sehr gut gemacht“, lobte Kapitän Alexander Hauser, der diesmal in der Innenverteidigung gemeinsam mit Turban-Youngster Dominik Popp (musste nach einem Zusammenprall vom Liefering-Arzt mit zwei Stichen am Ohr genäht werden) alles wegräumte. Rechts bot Andreas Hölzl (zweikampfstärkster Wacker-Spieler, die meisten Ballkontakte/82) eine bärenstarke Leistung, links rechtfertigte Michael Lercher mit einem konzentrierten Auftritt seinen Einsatz. Und die Sechser Christoph Freitag und Armin Hamzic waren sowieso über jede Diskussion erhaben. „Die ganze Mannschaft hat gut verteidigt, das fängt vorne beim Alex (Gründler, Anm.) an“, weiß Routinier Hauser, dass sechs defensiv denkende Feldspieler nicht reichen.

Nur gut, dass mit Sebastian Siller am Freitagabend bei der Lustenauer Austria eine weitere „Defensiv-Bank“ nach Rot-Sperre in die Mannschaft zurückkehrt.

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