Schweiz will Online-Casinos und private Pokerturniere zulassen
Wien (APA/sda) - Schweizer Casinos sollen künftig Roulette, Blackjack und andere Geldspiele auch im Internet anbieten dürfen, schlägt die Re...
Wien (APA/sda) - Schweizer Casinos sollen künftig Roulette, Blackjack und andere Geldspiele auch im Internet anbieten dürfen, schlägt die Regierung vor. Weiters sollen kleine Pokerturniere außerhalb von Spielbanken erlaubt werden.
Am Mittwoch verabschiedete die Regierung in Bern einen Vorschlag zum neuen Geldspielgesetz. Dieses soll einerseits besser vor Spielsucht und Wettmanipulationen schützen, bringt aber andererseits in einigen Bereichen Lockerungen.
So sollen Casinos nun auch Geldspiele im Internet anbieten dürfen. Die Casinos müssen dafür um eine Erweiterung ihrer Konzession ersuchen.
In der Schweiz sind auch die teilstaatlichen Casinos Austria aktiv - mit Standorten in Bern, Lugano und St. Moritz. Ob die Casinos Austria Interesse am Internet-Glücksspiel in der Schweiz haben, steht noch nicht fest. „Wir beobachten solche Entwicklungen natürlich mit Interesse. Zunächst wird man aber abwarten müssen, wie die Rahmenbedingungen im Detail definiert werden, ehe dazu konkrete Aussagen möglich sind“, so Unternehmenssprecher Martin Himmelbauer zur APA.
Abgesehen von Pokerturnieren mit kleinen Einsätzen sollen andere Geldspielturniere außerhalb von Casinos weiterhin verboten sein. Ursprünglich hatte die Regierung auch dies erlauben wollen, nach der Vernehmlassung, einer ersten Gesetzgebungsphase in der Schweiz, sah er jedoch davon ab. Im privaten Kreis soll wie bisher ohne Bewilligung um Geld gespielt werden dürfen.
Eine anderer Vorschlag der Regierung dürfte die Schweizer Lottospieler freuen: Wer im Lotto gewinnt, soll seinen Gewinn künftig nicht mehr als Einkommen versteuern müssen; dasselbe gilt für Wettgewinne. Mit dieser Änderung will die Regierung eine Ungleichbehandlung beheben, denn Casino-Gewinne unterliegen bereits heute weder der Einkommens- noch der Verrechnungssteuer.
Neben diesen Lockerungen will die Regierung mit dem neuen Gesetz auch den Schutz vor Spielsucht verbessern. Die Kantone sollen verpflichtet sein, Maßnahmen zur Prävention von exzessivem Geldspiel zu ergreifen und Behandlungen für spielsüchtige Personen anzubieten.
Gleichzeitig will die Regierung gegen illegale Spielangebote vorgehen. Dazu sollen die Strafbestimmungen modernisiert werden, und der Zugang zu illegalen Online-Geldspielangeboten im Ausland soll gesperrt werden können. Zu Schweizer Online-Casinos sollen nur volljährige Personen Zugang haben.
(SPERRFRIST 15.00 Uhr. Folgt ergänzte Fassung nach der MK)
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