Indischer Wandermönch will Vorladung vor Gericht zu Fuß Folge leisten

Kolkata (Kalkutta) (APA/AFP) - Ein indischer Wandermönch braucht nach eigenen Angaben acht Monate, um seiner Vorladung vor Gericht Folge zu leisten. Acharya Kirti Yashurishwarji Maharaj will die 2.200 Kilometer von Kolkata, wo er sich gerade aufhält, zum Gericht in Ahmedabad zu Fuß zurücklegen. Seine Religion des Jainismus verbiete ihm ein anderes Fortbewegungsmittel, sagte der 60-Jährige.

Bei Gericht stieß der Mönch mit seinem Antrag auf Fristverlängerung allerdings auf Unverständnis. Vorsorglich erließ es am Mittwoch einen Haftbefehl, sollte Maharaj nicht wie angeordnet zur Anhörung am 4. November erscheinen.

Maharaj war von einem anderen Mönch seiner Religionsgemeinschaft verklagt worden, weil er mit gefälschten Regierungsdokumenten die Anwerbung von Kindern für seinen Orden gefördert haben soll. Sein Gegner lehnt diese Anwerbungspraxis strikt ab. Die alte indische Glaubensgemeinschaft der Jain hat rund vier Millionen Anhänger. Diese leben äußerst spartanisch und lehnen jede Form von Gewalt ab.