Britischer Agent in der IRA soll 24 Morde auf dem Gewissen haben
Belfast (APA/dpa) - Ein ehemaliger britischer Agent in der IRA soll nach Medienberichten 24 Morde auf dem Gewissen haben. Wie der britische ...
Belfast (APA/dpa) - Ein ehemaliger britischer Agent in der IRA soll nach Medienberichten 24 Morde auf dem Gewissen haben. Wie der britische Sender BBC und die Nachrichtenagentur Press Association am Mittwoch berichteten, soll der Geheimagent mit dem Decknamen „Stakeknife“ die Verbrechen in den 80er- und 90er-Jahren begangen haben, als die Irische Republikanische Armee (IRA) für die Loslösung von Großbritannien kämpfte.
Die Staatsanwaltschaft in Belfast forderte die Polizei am Mittwoch auf, gegen den Beschuldigen zu ermitteln. „Stakeknife“ war nach diesen Angaben seinerzeit als Doppelagent tätig: Er war für die IRA für interne Sicherheitsfragen zuständig und zugleich der höchste britische Agent innerhalb der IRA. Wo er sich heute befindet, ist unklar. Es heißt, er habe sich 2003 aus Nordirland abgesetzt, nachdem es erste Beschuldigungen in Medien gab. 1998 wurden die jahrzehntelangen Kämpfe zwischen protestantischen und katholischen Bevölkerungsgruppen in Nordilrand mit dem Karfreitagsabkommen beendet.
Erst am Dienstag war eine Regierungskrise in Belfast entschärft worden. Die britische Ministerin für Nordirland, Theresa Villiers, kündigte die Rückkehr mehrere Minister aus dem pro-britischen Lager in die Regierung an. Hintergrund der Krise war ein Streit, ob die von London als Terrororganisation eingestufte IRA noch immer existiert.