Diplomaten: Ban hat wenig Hoffnung auf Entspannung in Nahost
New York/Jerusalem (APA/AFP) - Nach Gesprächen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat UN...
New York/Jerusalem (APA/AFP) - Nach Gesprächen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat UN-Generalsekretär Ban Ki-moon nach Angaben von Diplomaten wenig Hoffnung auf eine Entspannung im Nahen Osten. Ban berichtete am Mittwoch per Videoschaltung aus Amman bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats von seiner Mission.
Der UN-Generalsekretär habe gesagt, er sei „nicht optimistisch“, verlautete aus Diplomatenkreisen. Ban hatte beide Konfliktparteien nach einem Gespräch mit Abbas in Ramallah zur Deeskalation aufgerufen. Israelis und Palästinenser müssten „durch Worte und Taten“ zeigen, „dass sie Partner für den Frieden“ seien. Die „dringlichste Herausforderung“ sei im Moment ein Ende der „Welle der Gewalt“, sagte der UN-Generalsekretär, der am Dienstag auch Netanyahu getroffen hatte.
US-Außenminister John Kerry führt diese Woche ebenfalls Gespräche zur Beruhigung der Lage in Nahost. Am Donnerstag trifft er Netanyahu in Berlin, am Wochenende Abbas in Amman. Kerrys Sprecher John Kirby sagte, der Außenminister hoffe, in der Krise eine „politische Atempause“ zu ermöglichen. Zu Netanyahus umstrittener Äußerung, dass die Palästinenser Adolf Hitler einst zum Massenmord an den Juden angestiftet hätten, sagte Kirby, die Beweise von Historikern stützten „eine andere Position“.
Israel und die Palästinensergebiete werden seit Anfang Oktober von neuer Gewalt erschüttert. Seit Monatsbeginn wurden mehr als 45 Palästinenser und acht jüdische Israelis getötet.
~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA665 2015-10-21/22:51