Mexiko

Fluchthelfer von Drogenboss „El Chapo“ festgenommen

Joaquin Guzman floh im Juli aus einem Hochsicherheitsgefängnis und ist seither auf der Flucht.
© REUTERS/Henry Romero

Der Gefängnisausbruch des Kartellchefs war eine Schmach für die Regierung. Jetzt wird mit Hochdruck nach dem Drogenbaron gefahndet. Seine Komplizen sind in Haft. In seiner Hochburg im Nordwesten des Landes blasen Polizisten und Soldaten zur Jagd auf Guzman.

Mexiko-Stadt – Über drei Monate nach dem spektakulären Ausbruch des mexikanischen Drogenbosses Joaquin „El Chapo“ Guzman aus einem Hochsicherheitsgefängnis haben die Sicherheitskräfte seine mutmaßlichen Fluchthelfer festgenommen. Unter den Verdächtigen seien Guzmans Anwalt und sein Schwager, sagte Generalstaatsanwältin Arely Gomez am Mittwoch.

„Guzman ist vielleicht geflohen, aber weder er, noch jene, die ihm geholfen haben, werden sich der Justiz entziehen können“, betonte Gomez. Guzman war am 11. Juli durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel aus der Haftanstalt El Altiplano im Zentrum Mexikos getürmt. Der unterirdische Gang war professionell gegraben und verfügte über Luftzufuhr, Stromversorgung und ein Schienensystem. Für die Planung des Ausbruchs soll Guzmans Schwager verantwortlich gewesen sein, wie Gomez sagte.

23 Beamte in Untersuchungshaft

Unter den jetzt Festgenommenen waren demnach ein Pilot, der Leiter des Tunnelbaus und eine Person, die das Grundstück erworben hatte, wo der unterirdische Gang endete. Wegen der Flucht von „El Chapo“ sitzen bereits 23 Beamte in Untersuchungshaft, darunter auch der frühere Gefängnisdirektor.

Nach seinem Ausbruch sei „El Chapo“ von seinem Komplizen auf dem Landweg nach San Juan del Rio im Bundesstaat Queretaro gebracht worden, sagte Generalstaatsanwältin Gomez. Dort hätten zwei Flugzeuge vom Typ Cessna gewartet, um ihn in seine Heimatregion Sinaloa zu fliegen.

Unterdessen wurde bekannt, dass Polizei und Militär dem flüchtigen Chef des Sinaloa-Kartells offenbar dicht auf den Fersen sind. Zuletzt wurde er bei einem Zugriffsversuch der Marineinfanterie im Grenzgebiet zwischen den Bundesstaaten Sinaloa und Durango im Nordwesten des Landes verletzt. Letztendlich konnte er aber erneut entwischen. (APA/dpa)